Nach Gewinneinbruch |
09.03.2016 09:01:40
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Deutsche Post hält Dividende stabil
Die Post-Aktie legte im vorbörslichen Handel am Morgen um 1,4 Prozent zu. Nach der Nachricht vom bevorstehenden Aktienrückkauf waren die Papiere bereits am Vortag mit einem Plus von gut drei Prozent aus dem Handel gegangen. Zusammen mit der Dividende will die Post nun gut 2 Milliarden Euro an die Anteilseigner zurückgeben.
Im abgelaufenen Jahr half dem Konzern ein überraschend starkes Paketgeschäft zu Weihnachten dabei, sein zweimal gesenktes Gewinnziel zu erreichen. Appel zufolge war das vierte Quartal "operativ das beste Quartal unserer Geschichte", wenn man die Ergebnisse der einstigen Tochter Postbank aus früheren Jahren herausrechne.
Allerdings hatte der Vorstand die Aktionäre 2015 mit zwei Gewinnwarnungen verschreckt. Neben dem wochenlangen Streik der Post-Beschäftigten zwang vor allem eine fehlgeschlagene Umstellung der IT-Systeme im DHL-Frachtgeschäft den Vorstand, die Ziele für 2015 deutlich zusammenzustreichen. Die Sonderbelastungen durch Streik, IT-Systeme und weitere Abschreibungen und Rückstellungen summierten sich im Gesamtjahr auf rund 650 Millionen Euro.
Dabei konnte die Post ihren Umsatz vor allem dank des starken US-Dollar um knapp 5 Prozent auf 59,2 Milliarden Euro steigern. Ohne Währungseffekte wäre er um 0,4 Prozent gesunken. Der operative Gewinn (Ebit) brach wegen der Sonderbelastungen um rund 19 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro ein und lag damit knapp über der im Herbst gesenkten Zielmarke. Der Überschuss ging sogar um über ein Viertel auf gut 1,5 Milliarden Euro in die Knie. Während Analysten beim Umsatz mit einem stärkeren Zuwachs gerechnet hatten, trafen die Gewinnzahlen etwa ihre Erwartungen.
Fast in allen Sparten gingen die operativen Ergebnisse zurück, der Frachtbereich sackte wegen der Software-Abschreibungen sogar in die Verlustzone. Die Kernsparte PeP, in der neben dem heimischen Briefgeschäft auch der Paketversand in Deutschland und Nachbarländern sowie das Internetgeschäft mit dem E-Postbrief sowie der Postbus gebündelt sind, warf mit 1,1 Milliarden Euro rund 15 Prozent weniger ab als im Vorjahr. Einzig die Sparte DHL Express konnte ihren operativen Gewinn steigern. Mit einem operativen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro - zehn Prozent mehr als im Vorjahr - überholte sie dabei auch die PeP-Sparte.
Post-Chef Appel bezeichnete das Jahr 2015 erneut als ein "Übergangsjahr", in dem die Grundlagen für künftige Gewinnsteigerungen gelegt worden seien. Im Frachtgeschäft habe das Unternehmen aber "ohne Zweifel noch viel Arbeit" vor sich, räumte er ein - auch wenn das Ergebnis im vierten Quartal höher ausgefallen sei als ein Jahr zuvor. Für 2016 peilt Appel für den Gesamtkonzern weiterhin einen operativen Gewinn von 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro an. Bis 2020 soll er auf rund 5 Milliarden steigen.
Vom Großkunden Amazon will sich Appel dabei nicht verunsichern lassen. Amazon testet in einem Verteilzentrum in der Nähe von München die Zustellung in Eigenregie. Auch in anderen Metropolen sollen Verteilzentren in Stadtnähe aufgebaut werden. Laut der "Süddeutschen Zeitung" plant der Onlinehändler auch eigene Packstationen. "Amazon ist immer noch ein wichtiger Kunde und ein wichtiger Partner", sagte Appel am Morgen im Fernsehsender "n-tv". Die Post müsse diese Herausforderung "sportlich nehmen".
/stw/jha/fbr
TROISDORF (dpa-AFX)
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