Deutsche Exporte nach Russland um knapp 18 Prozent gesunken

   BERLIN (AFP)--Die deutsche Wirtschaft beklagt angesichts der westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt erhebliche Einbußen beim Export nach Russland. Von Januar bis November seien die Ausfuhren um knapp 18 Prozent oder mehr als 6 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft am Freitag unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamts mit.

   "Der Rückgang der Exporte hat sich zuletzt Monat für Monat beschleunigt", sagte Verbandschef Eckhard Cordes der Rheinischen Post. Für das laufende Jahr befürchte er eine "noch schlechtere Entwicklung", falls die Ukraine-Krise nicht bald politisch gelöst werde. Vor allem die Europäer müssen nach Einschätzung Cordes' "den wirtschaftlichen Preis für die politische Krise zahlen". Derweil nehme der Handel Russlands mit asiatischen und lateinamerikanischen Partnern zu und selbst die US-Exporte seien im vergangenen Jahr um ein Prozent gestiegen.

   Langfristig drohe ein Jobverlust in Deutschland, warnte Cordes. "Wenn man davon ausgeht, dass in Deutschland rund 300.000 Arbeitsplätze allein von Exportgeschäften mit russischen Partnern abhängen, so könnte ein dauerhafter 20-prozentiger Rückgang im schlimmsten Fall zum Verlust von 60.000 Arbeitsplätzen führen."

   Wegen des Ukraine-Konflikts hatte der Westen unter anderem gegen Russlands Finanz-, Rüstungs- und Energiebereich Sanktionen verhängt. Die Exportzahlen für das Gesamtjahr 2014 sollen Mitte Februar vorliegen.

   DJG/apo

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   January 23, 2015 07:19 ET (12:19 GMT)- - 07 19 AM EST 01-23-15