19.08.2013 12:05:32
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Deutsche Bundesbank: Abenomics entpuppen sich als Strohfeuer
Das Konzept der seit Spätherbst amtierenden Regierung um Premier Shinzo Abe sieht vor, die wachstumsschwache und unter Preisverfall leidende Wirtschaft Japans durch eine aggressive Geldpolitik und expansive Fiskalpolitik anzuschieben. Darüber hinaus hat Abe Strukturreformen und industriepolitische Maßnahmen in Aussicht gestellt, Konkretes aber bisher überwiegend vermissen lassen. Nicht wenige Beobachter sehen deshalb die Gefahr, dass die Effekte der Wirtschaftspolitik auf längere Sicht verpuffen.
Die Berechnungen der Bundesbank deuten darauf hin, dass kurzfristig die stärksten Konjunktureffekte von der lockeren Fiskalpolitik ausgehen. Anfang 2013 hatte die neue Regierung ein Konjunkturpaket in Höhe von gut 13 Billionen Yen (derzeit etwa 100 Milliarden Euro) aufgelegt. Die lockere Geldpolitik wirke demgegenüber gradueller, zugleich aber auch länger. Während die Ausgabenpolitik des Staates das Wachstum bereits im kommenden Jahr belasten dürfte, werde die Geldschwemme der Bank of Japan die Konjunktur etwa drei Jahre lang anschieben. Maßgeblich seien der schwächere Yen, der den Außenhandel Japans stütze. Zudem sorgten steigende Aktienkurse für höhere Vermögen, was dem privaten Verbrauch zugute kommen sollte.
Die Auswirkungen der Abenomics auf andere Volkswirtschaften, auch auf den deutschen Außenhandel, beurteilt die Bundesbank entgegen manch anderem Urteil als gering. "Trotz der starken Yen-Abwertung kommt es weder in Deutschland noch in einem anderen bedeutenden Wirtschaftsraum zu einem deutlichen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion." Vielmehr seien auch positive Effekte infolge einer stärkeren japanischen Importnachfrage denkbar. Der deutsche Außenhandel werde durch die neue japanische Wirtschaftspolitik nur moderat gedämpft, weil die beiden Länder grundsätzlich nicht in einem starken Konkurrenzverhältnis zueinander stünden./bgf/jkr
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