Bis ins Jahr 2017 27.03.2014 07:15:32

Deutsche Börse will Umsätze um bis zu 40 Prozent steigern

"Wir sehen Chancen für ein Umsatzwachstum bis zum Jahr 2017 von 20 bis 40 Prozent, von derzeit 1,9 Milliarden Euro auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro", sagte Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutschen Börse, im Interview mit der Börsen-Zeitung. Pottmeyer verwies auf zyklische und strukturelle Wachstumspotenziale. Zu ersteren zählt er unter anderem steigende Zinsen. Im Clearstream-Segment, in dem durchschnittlich zehn Milliarden Euro an Bareinlagen der Kunden zu Abwicklungszwecken verwaltet und kurzfristig angelegt würden, falle derzeit ein Zinsertrag von ungefähr 35 Basispunkten an, der rund 35 Millionen Euro entspreche. "Wenn der Zinssatz auf ein Niveau von 3 bis 4 Prozent ansteigen würde, dann würden wir auf die Kundengelder einen EBIT-Beitrag von 300 bis 400 Millionen Euro generieren."

   Hinzu kämen höhere Erlöse durch höhere Zinsderivatehandelsumsätze. "Wir sprechen da über Nettoerlöse von rund 100 Millionen Euro." Eine Normalisierung der aktuell extrem niedrigen Marktvolatilität würde laut Pottmeyer außerdem den Handel mit Aktien und Aktienindexderivaten ankurbeln.

   Strukturelle Potenziale bestehen Pottmeyer zufolge im OTC-Clearing (Verrechnung außerbörslicher Derivatetransaktionen), im Sicherheitenmanagement und im Ausbau des Asiengeschäfts. "Wir sehen aus diesem Geschäft zusätzliche Umsätze von 50 bis 100 Millionen Euro", so Pottmeyer zum OTC-Clearing. "Das bedeutet, dass wir dort für uns einen Marktanteil von ca. 25 Prozent im Dealer-to-Buy-Side-Geschäft in Europa erwarten."

   Das zusätzliche Umsatzpotenzial aus Sicherheitenmanagement-Dienstleistungen bezifferte Pottmeyer mit 100 Millionen Euro. Seine Zuversicht für das Clearing und das Sicherheitenmanagement-Geschäft begründete Pottmeyer mit Vorteilen im Vergleich zu den Wettbewerben. Ein Vorteil sei das Risikomanagement in Echtzeit. "Wir sind das einzige Clearing-Haus, das real-time die Risikoposition des Kunden berechnet."

   Im Asiengeschäft will die Deutsche Börse ihren Umsatz bis zum Jahr 2017 auf 200 Millionen Euro verdoppeln. Dazu soll die Errichtung eines Clearing-Hauses in Singapur beitragen, das im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen soll. Strategisch fokussiert sich das Unternehmen in der asiatischen Region auf Partnerschaften, da es Übernahmen wenig Chancen einräumt. "Übernahmen sind derzeit unrealistisch, weil dies sowohl von Politikern als auch von Regulatoren nicht gewollt wird", sagte Pottmeyer. "Das gilt im Übrigen nicht nur für Asien, das gilt für Europa gleichermaßen. Große Fusionen sehen wir im Moment ebenfalls nicht."

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   March 27, 2014 01:51 ET (05:51 GMT)

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