Höhere Nettoerlöse |
27.10.2016 19:51:21
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Deutsche Börse trotzt Schwäche im Handelsgeschäft
Das Unternehmen hatte nach einem starken ersten Halbjahr für die vergangenen drei Monate bereits deutlich schwächere Umsätze an seinen Aktienmärkten und bei der wichtigen Terminbörse Eurex gemeldet. Viele Anleger hielten sich nach der Brexit-Entscheidung Ende Juni über den Sommer mit Handelsgeschäften zurück.
PROGNOSEN BESTÄTIGT
Netto verdiente der Börsenbetreiber in seinen fortgeführten Geschäften 170 Millionen Euro, neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Inklusive Belastungen aus der Trennung von Randgeschäften wie dem Verkauf der US-Tochter ISE und der US-Handelsplattform Bats stand unter dem Strich allerdings ein Gewinnrückgang von gut neun Prozent auf 150,6 Millionen Euro.
An seinen Prognosen hielt der Vorstand fest. Bis 2018 sollen die Erlöse auch unabhängig vom geplanten milliardenschweren Zusammenschluss mit der Londoner Börse jedes Jahr um 5 bis 10 Prozent steigen, der Gewinn soll jeweils um 10 bis 15 Prozent klettern. Im vergangenen Jahr hatte die Deutschen Börse Nettoerlöse von knapp 2,4 Milliarden Euro und einen Überschuss von 665,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Allerdings dürften die Ergebnisse nun eher am unteren Ende landen, hieß es im Geschäftsbericht.
KEINE NEUIGKEITEN ZUR FUSION
Neuigkeiten zum Stand der geplanten Fusion mit der Londoner Börse LSE gab der Konzern nicht bekannt. Derzeit prüft die EU-Kommission das Vorhaben. Die Wettbewerbshüter hatten Ende September Bedenken gegen den Zusammenschluss geäußert und wie erwartet eine vertiefte Untersuchung eingeleitet.
Bereits in der vergangenen Woche verlängerte die Behörde die Prüffrist um 15 Arbeitstage. Damit reagieren die Wettbewerbshüter auf das Angebot der Londoner Börse, nach einem Zusammenschluss das französische Clearinggeschäft abzugeben. Nun wollen sie bis zum 6. März 2017 entscheiden.
WIDERSTAND GEGEN FIRMENSITZ
Die beiden Konzerne hatten im März angekündigt, sich zum mit Abstand größten europäischen Börsenbetreiber zusammenzuschließen. Als rechtlicher Sitz der Superbörse ist bislang London vorgesehen. Dagegen gibt es auch wegen der Brexit-Entscheidung vor allem in Frankfurt Widerstand. Allerdings hatte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zuletzt betont, dass mögliche Auswirkungen eines britischen EU-Austritts bei der Fusionsprüfung keine Rolle spielen würden.
Die beiden Börsenbetreiber hatten angekündigt, ihren Deal im Lichte der Brexit-Entscheidung noch einmal zu justieren. An dem ausgehandelten Machtverhältnis soll sich allerdings nichts mehr ändern. Festgelegt ist, dass die Deutsche Börse gut 54 Prozent an dem gemeinsamen Konzern halten und Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter das Unternehmen führen soll. Aktionäre beider Seiten haben bereits grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben.
/enl/he
ESCHBORN (dpa-AFX)
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