27.05.2016 13:20:48

Deutsche Batterieproduktion für E-Mobile gefordert

   BERLIN/FRANKFURT (Dow Jones)--Der Standort Deutschland braucht nach Meinung von Vertretern aus Politik, Autoindustrie und Gewerkschaften eine eigene Batteriezellenproduktion für Elektrofahrzeuge. "Von der Forschung bis zur Automobilherstellung haben wir alles hier. Was fehlt ist die Zellproduktion", sagte Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, dem Tagesspiegel.

   Die Batteriezelle sei entscheidend für die Attraktivität des Endprodukts Elektroauto. "Ich persönlich rechne damit, dass es schon sehr bald unternehmerische Entscheidungen für den Aufbau einer Zellproduktion in Deutschland geben wird", sagte der Staatssekretär. Die Debatten mit der Autoindustrie seien in der Vergangenheit allerdings "nicht fruchtbar" gewesen. "Wir sind in den vergangenen fünf Jahren nicht weitergekommen", sagte Schütte.

   Auch Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), hält eine Produktion in Deutschland für notwendig. Wenn ein technologischer Durchbruch bei der Entwicklung einer neuen Zellgeneration gelinge, "kommt auch eine Zellproduktion in Deutschland in Betracht", sagte Wissmann der Zeitung. Derzeit werde das "branchenübergreifend im Rahmen der Nationalen Plattform diskutiert".

   IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, sagte dem Tagesspiegel, er befürchte, dass ohne eine deutsche Produktion von Batteriezellen "die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern zementiert wird".

   Volkswagen hatte am Donnerstag Berichte über Planungen für eine milliardenschwere Investition in ein eigenes Batteriewerk nicht direkt kommentieren wollen, da es sich "um Spekulationen" handele. Das Handelsblatt hatte unter Berufung auf Konzernkreise geschrieben, dass VW dazu den Anteil von Elektroautos am Gesamtportfolio dramatisch ausbauen wolle. Dazu werde auch der Bau einer großen Batteriefabrik geprüft. Mit dem Werk wolle VW unabhängig von den marktdominierenden asiatischen Herstellern Panasonic, LG und Samsung werden. Ein VW-Sprecher sagte auf Anfrage, der Konzern habe "die Elektromobilität in die Mitte des Unternehmens geholt und umfangreiche Kompetenzen aufgebaut". Man sei in der Lage, bei Bedarf bis zu 40 verschiedene Modelle mit alternativen Antrieben auszurüsten.

   Im März hatte Daimler den Bau einer zweiten Batteriefabrik angekündigt, in die rund 500 Millionen Euro investiert wird. Am Standort Kamenz werde die Produktionsfläche dadurch verdreifacht, hatte der Konzern auf dem Genfer Automobilsalon mitgeteilt. Dort sollen Batterien für Elektro- und Hybridfahrzeuge von Mercedes-Benz und smart produziert werden. "Eine leistungsstarke Batterie ist die Schlüsselkomponente für das emissionsfreie Fahren", sagte Konzernchef Dieter Zetsche damals.

   (Mitarbeit: Ilka Kopplin, William Boston)

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh/jhe

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   May 27, 2016 06:49 ET (10:49 GMT)

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