Für RBI ist das kein Thema 20.11.2014 08:35:00

Deutsche Banken wollen Strafzinsen von Großkunden

Dazu will sie großen Unternehmenskunden eine Gebühr für hohe Guthaben berechnen. Auch die Deutsche Bank soll dazu in Gesprächen sein. Für die stark im Großkundengeschäft tätige Raiffeisen Bank International (RBI) in Österreich ist das derzeit kein Thema, wie eine RBI-Sprecherin heute auf APA-Anfrage sagte.

Von dem bevorstehenden Schritt bei der Commerzbank berichten das "Wall Street Journal Deutschland" und das "Handelsblatt" (Donnerstag). Bei "einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern" behalte sich die Bank vor, eine Guthabengebühr zu berechnen, bestätigte die Bank Mittwochabend dem "Handelsblatt". Die Höhe der Gebühr werde mit den betroffenen Kunden individuell ausgehandelt. Privatkunden sowie Geschäfts- und mittelständische Firmenkunden sollen nicht betroffen sein.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Stein ins Rollen gebracht. Im Juni hatte die Euro-Notenbank einen negativen Zins für Gelder festgesetzt, die Banken bei ihr parken. Das Ziel: Die Banken sollen Einlagen nicht bei der Zentralbank anlegen, sondern Kredite vergeben

Für Privatkunden hat in Deutschland zuletzt Anfang November als erstes Institut die kleine Direktbank Skatbank mit Negativzinsen für helle Aufregung gesorgt. Von einem "Tabubruch" war die Rede. Das Institut hat die Grenze, ab der der Strafzins fällig wird, allerdings mittlerweile von 500.000 Euro auf drei Millionen Euro angehoben.

rf/itz

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