10.04.2014 19:51:33

Deutsche Banken freuen sich auf CoCo-Bonds

   Von Isabel Gomez

   Das Bundesfinanzministerium hat heute die von der deutschen Bankenindustrie lange erwarteten steuerlichen Rahmenbedingungen für Contingent Convertible Bonds festgelegt. Die als CoCo-Bonds bekannten Anleihen verwandeln sich automatisch in Eigenkapital, wenn der Kapitalpuffer einer Bank auf ein zu niedriges Niveau sinkt. Die europäischen Regulierer erkennen die Anleihen dann als Aktien und damit als Eigenkapital an.

   "Auch für Kreditinstitute in Deutschland sind nunmehr die steuerlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden, wie sie bereits in anderen europäischen Staaten existieren", lobte Michael Kemmer, Präsident des Bankenverbands die Entscheidung. Damit werde "die notwendige Rechtssicherheit hergestellt", um zusätzliches Kernkapital über entsprechende Anleihen aufnehmen zu können.

   Darauf hatte die Branche lange gewartet, schließlich geben die Bonds den Banken im Krisenfall und angesichts strengerer Kapitalvorschriften nach der Richtlinie Basel III deutlich mehr bilanziellen Spielraum. Doch bisher war nicht klar, unter welchen steuerlichen Bedingungen diese Anleihen ausgegeben werden können. Nun steht fest, dass die Zinsen auf die Anleihen als Betriebsausgaben von der Steuer absetzbar sind. Auf Zahlungen an ausländische Investoren wird zudem keine Kapitalertragsteuer fällig werden. Da dieser Punkt geklärt ist, könnte Beobachtern zufolge eine kleine Schwemme an CoCo-Emissionen deutscher Banken folgen.

   Die Deutsche Bank will sich auf der Hauptversammlung am 22. Mai auf jeden Fall die Erlaubnis ihrer Aktionäre für die Ausgabe solcher Anleihen einholen, wie der am Donnerstag veröffentlichten Einladung zum Aktionärstreffen zu entnehmen ist. Schon früher hatte die Bank CoCo-Bonds als Möglichkeit in Betracht gezogen, um das Eigenkapital zu stärken.

   Die Aareal Bank will die Bonds nutzen, um eine stille Einlage des Banken-Rettungsfonds Soffin über 300 Millionen Euro zurückzuzahlen. Bisher hatte die Bank auf Klarheit in der steuerlichen Behandlung der Anleihen gewartet. Im zweiten Quartal werde es soweit sein, sagte Aareal-Finanzvorstand Hermann Josef Merkens jüngst in einem Interview.

   Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com

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   April 10, 2014 13:19 ET (17:19 GMT)

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