Für 780 Millionen Dollar 22.10.2014 14:00:31

Daimler trennt sich von Anteil an Tesla

Die Zusammenarbeit bei den laufenden Projekten bleibt laut den Stuttgartern davon jedoch unberührt. Der DAX-Konzern hatte sich im Jahr 2009 mit 9,1 Prozent an Tesla beteiligt. Davon wurden 40 Prozent wenige Monate später an die Investmentgesellschaft Aabar Investments PJSC veräußert. Ein Jahr später ging Tesla an die Börse, weitere Kapitalerhöhungen folgten, so dass Daimlers Anteil zuletzt auf rund 4 Prozent geschrumpft war.

   "Wir sind mit der Entwicklung unserer Beteiligung an Tesla außerordentlich zufrieden. Für unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit ist eine Finanzbeteiligung an Tesla aber nicht notwendig", begründete Finanzchef Bodo Uebber den Verkauf. Die Stuttgarter beziehen den Antriebsstrang für die elektrische B-Klasse von den US-Amerikanern.

   Zudem kamen die Batterien der ersten Generation des elektrischen Stadtflitzers Smart fortwo aus dem Hause Tesla. "Die Partnerschaft mit Tesla ist sehr erfolgreich und wird auch künftig fortgesetzt", bekräftigte Daimler-Boss Dieter Zetsche.

   Der DAX-Konzern kann sich durch den Verkauf der Anteile an dem ehemaligen Start-Up Tesla über einen massiven Mittelzufluss über 780 Millionen Dollar freuen. Laut Daimler dürfte der Effekt auf den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im laufenden Jahr in etwa in derselben Größenordnung liegen.

   Die Gelder sollen in das operative Geschäft investiert werden. Schließlich stecken die Stuttgarter derzeit mit ihrer Pkw-Tochter Mercedes-Benz mitten in einer Runderneuerung der Produktpalette. Bis Ende des Jahrzehnts wollen die Schwaben an Audi und BMW vorbeiziehen und weltweit zum größten Premiumautobauer aufsteigen. Neben der massiven Investitionen in neue Produkte und Technologien gilt es, die internationale Expansion sowie die Modernisierung der heimischen Werke zu stemmen.

   Dafür hatte sich Daimler schon in der Vergangenheit von diversen Unternehmensbeteiligungen getrennt und dafür teilweise Milliardenbeträge kassiert. So verkaufte der Konzern den Anteil am europäischen Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen EADS, sowie dem Motorenbauer Rolls Royce Power Systems, ehemals Tognum.

   Das frische Kapital könnte jedoch auch bei einem Zukauf nützlich sein. In Medienberichten war zuletzt darüber spekuliert worden, dass Daimler sich über die Sportwagen-Tochter AMG an der italienischen Motorradmarke MV Agusta beteiligen möchte.

   An flüssigen Mitteln mangelt es den Stuttgartern derzeit aber eigentlich nicht. Erst Mitte Oktober hatte der Konzern vorab einige Kennzahlen zum dritten Quartal veröffentlicht und die Anleger unter anderem mit einem sehr hohen Free Cash-Flow aus dem Industriegeschäft überrascht. Am Donnerstag legt Daimler die vollständigen Zahlen vor. Dann dürften CEO Zetsche und Finanzchef Uebber mitunter weitere Details nennen.

   DJG/iko/brb

   Dow Jones Newswires

 

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