07.01.2016 06:20:49

Daimler sieht Carsharing durch Uber unter Druck

   Von Hendrik Varnholt

   LAS VEGAS (Dow Jones)--Carsharing-Angebote stehen nach Einschätzung von Daimler-Strategiechef Wiko Stark angesichts des Erfolgs von Fahrdienstleistern wie Uber unter großem Druck. Die Geschäftsmodelle konkurrierten miteinander, sagte Stark in einem Interview mit Dow Jones Newswires bei der Elektronikmesse CES am Mittwoch in Las Vegas.

   Für viele Kunden sei es bequemer, sich etwa von einem Uber-Fahrer abholen zu lassen, als ein Carsharing-Fahrzeug zum Selbstfahren zu mieten. Stark erneuerte vor dem Hintergrund frühere Aussagen von Daimler-Verantwortlichen, nach denen der schwäbische Autohersteller zum Uber-Konkurrenten werden könnte. Daimler erwägt nach den Worten des Strategiechefs weiter, in einen eigenen Fahrdienst nach dem Vorbild des amerikanischen Startups zu investieren.

   Der Konzern hat bislang vor allem auf das Carsharing-Geschäft gesetzt: Daimler ist Mehrheitseigentümer des Kurzzeit-Vermieters Car2Go. Derzeit setze sich der Autokonzern allerdings auch sehr mit dem Thema Fahrdienstleistungen auseinander, sagte Stark. "Wir haben das auf der Agenda." Für den Einstieg in das Geschäft stünden mehrere Möglichkeiten im Raum. Daimler könnte nach den Worten von Stark auch eine Zusammenarbeit mit einem auf dem Gebiet tätigen Unternehmen eingehen.

   Fahrdienstleistungen wie die des amerikanischen Unternehmens Uber dürften durch die Entwicklung selbstfahrender Autos stark an Bedeutung gewinnen. Nach Einschätzung von Experten könnten Computer künftig die Aufgaben von Taxifahrern übernehmen und Fahrdienstleistungen damit deutlich günstiger machen. Mehr Menschen als heute könnten damit auf ein eigenes Auto verzichten. Das angestammte Geschäft mit dem Fahrzeugverkauf sieht Daimler-Strategiechef Stark vor dem Hintergrund aber nicht in Gefahr. Daimler rechne trotz der Entwicklung mit weiter steigenden Absatzzahlen, sagte er. Die Entwicklung bedeute im Übrigen einen Vorteil für die Anbieter von besonders hochwertigen Fahrzeugen. Künftig könnten es sich mehr Menschen leisten, Premium-Autos zu fahren, sagte er.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/jhe

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   January 06, 2016 23:50 ET (04:50 GMT)

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