Daimler investiert eine Milliarde Euro in zweites Pkw-Werk in Ungarn

   Von Ilka Kopplin

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Daimler baut die eigenen Produktionskapazitäten aus und errichtet deshalb ein zweites Pkw-Werk in Ungarn. "Wir planen in den nächsten Jahren rund 1 Milliarde Euro in das neue Werk am Standort Kecskemet zu investieren", sagte Markus Schäfer, der als Bereichsvorstand für die Produktion zuständig ist.

   Nach Angaben des Unternehmens soll vor Ort ein zweites Werk für Autos mit Front- und Heckantrieb gebaut werden. Es sollen künftig verschiedene Fahrzeugarchitekturen vom Band laufen, um schneller und flexibler auf volatile Märkte reagieren zu können, hieß es weiter. Dabei sollen moderne Produktionsmethoden nach Industrie 4.0-Ansätzen zum Einsatz kommen. Das Werk wird über eine Lackiererei, eine Montage und einen Industriepark verfügen.

   Mit vorbereitenden Maßnahmen soll nach Angaben von Daimler noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Produktionsstart sei zum Ende des Jahrzehnts geplant, hieß es in der Mitteilung weiter. Am Standort arbeiten dann künftig rund 2.500 Beschäftigte. Die endgültige Standortentscheidung und konkrete Umsetzung hingen noch von der Erfüllung verschiedener Rahmenbedingungen ab, teilte Daimler mit, ohne weitere Details zu nennen.

   Daimler betreibt bereits seit einigen Jahren ein Pkw-Werk in Kecskemet, in dem Kompaktwagen gefertigt werden. Als erstes Modell lief dort im Jahr 2012 die B-Klasse vom Band. Es folgte das Coupé CLA sowie im vergangenen Jahr der CLA Shooting Brake.

   Schon länger wurde in Branchenkreisen über einen Ausbau der Produktion spekuliert, da Daimler insbesondere mit den Kompakten in den vergangenen Jahren besonders erfolgreich war und die Produktion auf Hochtouren lief. Allein im ersten Halbjahr setzte Mercedes-Benz knapp 320.000 Kompakte ab. Das waren knapp 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Die ganze Pkw-Sparte setzte im ersten Halbjahr etwas mehr als 1 Million Fahrzeuge ab.

   Kontakt zum Autor: ilka.kopplin@wsj.com

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   July 29, 2016 04:06 ET (08:06 GMT)

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