Umbau des Motorenwerks 18.03.2015 15:39:48

Daimler investiert Milliarden in Modernisierung von Untertürkheim

Das Motorenwerk im Neckartal bei Stuttgart soll zum Leitwerk für CO2-effiziente Technologien wie Hybrid-Motoren umgebaut werden, wie Pkw-Produktionsvorstand Markus Schäfer am Mittwoch ankündigte. Dafür nehme Daimler in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro in die Hand. Auf diese Weise sollen die zuletzt rund 18.700 Arbeitsplätze an dem Standort gesichert werden.

Daimler ist dabei, seine gesamten deutsche Standorte schlanker aufzustellen. Vereinbarungen für die Lkw-Komponentenwerke und das Sprinter-Werk in Düsseldorf wurden im vergangenen Jahr getroffen. Für sein größtes Pkw-Produktionswerk in Sindelfingen hatte Daimler 2014 bis 2020 zusätzliche Investitionen von rund 1,5 Milliarden Euro und Millionen-Einsparungen angekündigt. Für die übrigen Pkw-Werke wie Rastatt oder Bremen laufen die Verhandlungen noch.

In Untertürkheim werde die traditionelle Produktion von Motoren, Getrieben und Achsen neu ausgerichtet und ausgeweitet. Aufgaben, die nicht wettbewerbsrelevant sind, sollen an Zulieferer vergeben werden. Auf diese Weise sollen bis 2020 die Kosten um einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag gedrückt werden.

Der etwa 35 Kilometer entfernte Brennstoffzellen-Standort in Nabern soll künftig zu Untertürkheim gehören, dort sollen Brennstoffzellensysteme montiert werden. Wann und in welcher Größenordnung wollte Schäfer nicht sagen. Daimler plant in Kooperation mit Nissan bis 2017 ein Brennstoffzellen-Auto in Serienfertigung.

Im laufenden Jahr investiert Daimler ebenso wie schon im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro in Untertürkheim. Darüber hatte die "Eßlinger Zeitung" (Mittwoch) zuvor berichtet. Etwa 1.300 Mitarbeiter müssten sich im Zuge der Neuausrichtung auf neue Aufgaben einstellen, sagte der Betriebsratschef im Mercedes-Benz-Werk Untertürkheim, Wolfgang Nieke. Die Zahl der Ausbildungsplätze pro Jahr wird von 2016 an bis 2021 von zuletzt 160 um 30 erhöht. Gießerei und Schmiede blieben aber fester Bestandteil des Werks. Im vergangenen Jahr hatte es Spekulationen um beide Bereiche gegeben, nachdem Schäfer angekündigt hatte, dass Bereiche auf dem Prüfstand stünden.

STUTTGART (dpa-AFX)

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