Schwacher Euro hilft 23.07.2015 12:25:00

Daimler übertrifft Erwartungen dank starker Pkw-Sparte

Erstmals seit Jahren fuhr Mercedes-Benz Cars mit 10,5 Prozent im zweiten Quartal zudem wieder eine zweistellige Marge ein. Am Markt kamen die Zahlen gut an. Die Daimler-Aktie notierte am Morgen in der Spitze zeitweie mit einem Plus von 2,5 Prozent. Am Nachmittag allerdings drehten die Daimler-Papiere mit dem schwächeren Gesamtmarkt ins Minus.

"Während BMW und Audi sowie der Gesamtmarkt in China schwächeln, gibt Daimler dort richtig Gas", kommentierte Analyst Frank Schwope die Zahlen, die auch seiner Meinung nach "deutlich" über den Markterwartungen lagen.

Die Analysten von ISI bezeichnen das Quartal gar als "Monster Quarter". Da Daimler-Chef Dieter Zetsche zudem bekräftigte, dass das zweite Halbjahr besser werde als das erste Halbjahr, rechnen die Analysten mit einem Jahres-Ebit von rund 14 Milliarden Euro, was eigentlich ihre Prognose für 2016 wäre, schreiben sie.

"Wir haben im ersten Halbjahr unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht. In allen anderen automobilen Geschäftsfeldern stehen wir kurz vor Erreichung unserer Renditeansprüche", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche mit Blick auf die starken Geschäftszahlen. Daimler habe den richtigen Weg eingeschlagen und werde diesen auch weitergehen, sagte er.

Mit 714.800 verkauften Fahrzeugen erzielte das Unternehmen im vergangenen Quartal einen Umsatz von 37,5 Milliarden Euro, 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei profitierte Daimler wie auch andere Hersteller in der Branche von positiven Währungseffekten. Bereinigt um Währungseffekte wäre der Umsatz um 11 Prozent gestiegen.

Vor Zinsen und Steuern blieben von den Einnahmen aus dem laufenden Geschäft, also ohne den Einfluss von Sondereffekten, 3,78 Milliarden übrig, was einem Anstieg von 54 Prozent entsprach. So war im vergangenen Quartal beispielsweise ein positiver Sondereffekt von mehreren hundert Millionen Euro durch die Neubewertung der mittlerweile veräußerten Tesla-Anteile verzeichnet worden.

Unterm Strich erreichte Daimler nach Steuern und Anteilen Dritter in den Monaten April bis Juni noch ein Ergebnis von 2,27 Milliarden, nach 2,10 Milliarden im Vorjahr. Die Ergebnisse lagen damit teilweise deutlich über den Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten.

"Als Ergebnis der Weichenstellungen in der Vergangenheit wachsen wir weiter profitabel und sind auf einem sehr guten Weg, unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2015 zu erfüllen", sagte Finanzchef Bodo Uebber. Zudem kündigte er an, weiter "in Produkte sowie Innovationen zu investieren", ohne jedoch genauer zu werden.

Rein operativ lief es im zweiten Quartal vor allem bei Mercedes-Benz Cars hervorragend. Die Verkäufe der Sparte legten um ein Fünftel auf mehr als eine halbe Million Einheiten zu. Gefragt waren vor allem die C-Klasse und die erweiterte Kompaktwagenpalette. Das Sparten-Ebit stieg deshalb um 58 Prozent auf 2,227 Milliarden Euro, die Einnahmen stiegen um 19 Prozent auf 21,136 Milliarden.

Vor allem in China legten die Verkäufe einmal mehr deutlich zu, im zweiten Quartal verzeichnete die Pkw-Sparte dort ein Absatzplus von 34 Prozent. Andere Hersteller haben dort auf Grund der sich abkühlenden Wirtschaft und strengerer Korruptionsregularien der Regierung zuletzt schwächere Verkäufe erzielt und blicken verhaltener auf den Markt als zuvor.

Das Daimler-Management bleibt jedoch zuversichtlich. Der Markt habe zwar in seiner Wachstumsdynamik etwas nachgelassen, aber Mercedes habe im Vergleich zur Konkurrenz den Vorteil eines sehr jungen Produktportfolios, sagte Zetsche. Zudem habe man mit Blick auf die Vergangenheit das Potanzial noch lange nicht ausgeschöpft und werde daher weiter zulegen. Gerade die S-Klasse und die luxuriösere Variante S-Klasse Maybach liefen dort sehr erfolgreich und würden über dem Listenpreis verkauft.

Positiv bemerkbar machten sich im vergangenen Quartal zudem die Spar- und Effizienzmaßnahmen. Ab dem laufenden Jahr wird das Konzernergebnis um vier Milliarden Euro konzernweit verbessert, die Pkw-Sparte trägt einen großen Teil dazu bei.

In der Lkw-Sparte Daimler Trucks sorgten im zweiten Quartal einmal mehr vor allem die Verkäufe in Nordamerika für gute Ergebnisse. Schlecht lief es dagegen in Lateinmaerika, wo auch andere Hersteller mit einem einbrechenden Markt zu kämpfen haben. Mit 125.100 abgesetzten Einheiten in den Monaten April bis Juni erzielte der Bereich einen Umsatz von 9,4 Milliarden Euro nach 7,97 Milliarden im Vorjahr. Vor Zinsen uns Steuern blieben davon 682 Millionen übrig, ein Plus von 50 Prozent - und ein neuer Bestwert. Die Prognose bestätigte der Konzern. Demnach sollen Absatz, Umsatz und der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft weiter "deutlich" gesteigert werden.

    DJG/iko/kla

  Dow Jones Newswires

  FRANKFURT (Dow Jones)

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