26.06.2014 14:10:32
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Daimler baut gemeinsam mit Renault-Nissan Kompaktwagen in Mexiko - Kreise
Von Ilka Kopplin
Daimler und Renault-Nissan bauen ihre Allianz mit einer gemeinsamen Produktion aus. In Mexiko wollen die Unternehmen künftig zusammen Kompaktwagen bauen, sagte eine informierte Person dem Wall Street Journal Deutschland. Im Zuge dessen sollen auch erhebliche Investitionen in die Produktion vor Ort fließen.
Daimler-Chef Dieter Zetsche und Renault-Nissan-CEO Carlos Ghosn wollen Details des Projekts während einer Pressekonferenz am Freitag verkünden, teilten die Unternehmen am Donnerstag mit, ohne weitere Details zu nennen.
Den Kreisen zufolge soll am Nissan-Standort in Aguascalientes erheblich investiert werden. Dort sollen zukünftig neben Infiniti-Modellen auch Kompaktwagen von Mercedes-Benz vom Band rollen. Das neue Projekt der Unternehmen werde das bisher größte in der gemeinsamen Kooperation sein.
Mit der Entscheidung setzen die beiden Autobauer monatelangen Spekulationen ein Ende. In Medienberichten hatte es bereits geheißen, Renault-Nissan und Daimlers Autotochter würden in Mexiko zukünftig gemeinsame Sache bei Kompaktwagen machen.
Der Stuttgarter Autobauer ist seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen Kapazitäten in Nordamerika. Schon im Dezember vergangenen Jahres hatte der damalige Produktionschef Andreas Renschler im Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland gesagt, dass die Kapazitäten im Mercedes-Benz Werk in Tuscaloosa für eine potenzielle Produktion von Kompaktwagen in Nordamerika nicht mehr ausreichen würden. Renault-Chef Carlos Ghosn und Zetsche hatten Medienspekulationen im September während der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) weiter angefacht. "Während sich unsere ursprüngliche Zusammenarbeit stark auf europäische Projekte fokussierte, nehmen wir nun Synergien in allen Schlüsselmärkten in den Blick", hatte Ghosn damals gesagt.
Nordamerika ist für Autobauer weltweit ein Schlüsselmarkt. Der US-Markt ist nach der Finanzkrise wieder erstarkt und verzeichnet satte Verkaufszahlen. Eine Fertigung in Mexiko liegt für die ausländischen Autobauer nahe: Die Löhne sind weitaus niedriger als in den USA und in der Freihandelszone NAFTA können die Autobauer hohen Zöllen entgehen.
Diese Vorteile haben auch andere deutsche Autobauer für sich entdeckt. Audi hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, ab 2016 den SUV Q5 im neuen mexikanischen Werk in San José Chiapa vom Band rollen zu lassen. BMW-Chef Norbert Reithofer hatte Anfang der Woche noch einmal betont, dass der Autobauer über die Entscheidung für ein zweites Werk in Nordamerika noch vor der Sommerpause informieren wolle.
Daimler und Renault-Nissan arbeiten bereits seit 2010 zusammen. Die Autobauer kooperieren beispielsweise im Bereich von Motoren, sowie unter anderem auch im Segment Vans und Nutzfahrzeuge. Das aktuellste Projekt ist die gemeinsame Entwicklung und Produktion des neuen Stadtflitzers Smart, der sich eine Fahrzeugarchitektur mit Renaults Twingo teilt und Mitte Juli Weltpremiere feiert.
Für Daimlers Autotochter Mercedes-Benz haben die Kompaktwagen rund um A-, B-Klasse und Modellvarianten wie das Coupé CLA oder das SUV GLA einen besonderen Stellenwert. In dem Segment hatte der Konzern im Vergleich zur Konkurrenz in den vergangenen Jahren am meisten aufzuholen. Seit einigen Monaten feiern die Stuttgarter mit den neuen Modellen nun einen Absatzrekord nach dem nächsten. Allein von Januar bis Mai wurden insgesamt mehr als 173.000 Kompakte abgesetzt, ein Plus von knapp einem Viertel.
Mitarbeit: Bill Boston
Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com
DJG/iko/kla/sha
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June 26, 2014 08:09 ET (12:09 GMT)
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