Daimler-Partner BAIC strebt an die Börse

Sollte der Prospekt genehmigt werden, wolle BAIC noch im dritten Quartal aufs Parkett, berichtet ein Informant. Mit dem frischen Geld will das Unternehmen seine ehrgeizigen Expansionspläne finanzieren, mit denen der Autobauer auf die steigende Nachfrage reagiert. Es wäre der zweitgrößte Börsengang in China dieses Jahr.

Der IPO würde BAIC Motor die Kasse füllen, um seinen Anteil am chinesischen Automobilmarkt durch Akquisitionen und eine Ausweitung der Produktion zu steigern. Daimler war im November bei BAIC eingestiegen und hatte für einen Anteil von 12 Prozent an seinem chinesischen Joint-Venture-Partner 625 Millionen Euro gezahlt.

In dem Entwurf für den Börsenprospekt erklärt BAIC, mit dem Emissionserlös solle ein Expansionsplan im Volumen von rund 33,2 Milliarden Yuan - umgerechnet gut 710 Millionen Euro - finanziert werden. Mehr als zwei Drittel der Mittel sollen für den Produktionsausbau des Joint Ventures mit Daimler verwendet werden. Die Beijing Benz Automotive Co baut Pkw der Marke Mercedes-Benz in China.

BAIC, die auch ein paritätisches Joint Venture mit der südkoreanischen Hyundai Motor Co hat, gehört zu Chinas fünf größten Herstellern nach Absatzzahlen und konkurriert etwa mit SAIC Motor, Dongfeng Motor Group, Guangzhou Automobile Group Co und Chongqing Changan Automobile Co.

Der Absatz von BAICs eigenen Marken wie dem Modell Wevan sowie Marken des Joint Ventures mit Daimler belief sich 2013 auf insgesamt fast 320.000 Fahrzeuge, ein Anstieg von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zunahme ist der Einführung neuer Modelle und einer besseren Nachfrage zuzuschreiben.

Chinas Automarkt wächst derzeit kräftig, trotz einer sich abkühlenden Wirtschaft. Der Pkw-Absatz legte im Mai auf Jahresbasis um 14 Prozent zu, angeführt von Zuwächsen bei ausländischen Marken, wie der staatliche Herstellerverband China Association of Automobile Manufacturers im vergangenen Monat erklärte. Im Gesamtjahr dürften die Verkaufszahlen um 11 Prozent auf fast 20 Millionen Fahrzeuge steigen, so die Prognose des Verbandes.

Auch wenn China bereits der weltgrößte Automobilmarkt ist, lag die Marktdurchdringungsquote 2013 bei gerade mal 7,2 Prozent, während sie in reifen Märkten wie den USA und Deutschland bei mehr als 40 Prozent liegt.

DJG/DJN/jhe/sha

(HONGKONG) Dow Jones Newswires