Die dänische Zentralbank hatte am Freitag bekanntgegeben, die Ausgabe von Staatsanleihen bis auf weiteres auszusetzen, um den Ansturm renditehungriger Anleger auf die dänische Krone abzuwehren. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Kopenhagens fiel am Montag um fast zwei Drittel auf knapp unter 0,10 Prozent.

Die dänische Notenbank hat in den vergangenen beiden Wochen bereits drei Mal die Leitzinsen auf zuletzt minus 0,5 Prozent gesenkt, um die Anbindung ihrer Währung an den Euro zu verteidigen. Seit die EZB im Januar den umfassenden Kauf von Staatsanleihen verkündigte, hat der Euro zu vielen Währungen stark an Wert verloren. Im Gegenzug steht die Krone seitdem unter Aufwertungsdruck. Mit ihrem negativen Leitzins versucht die dänische Notenbank, Anlagen in Dänemark unattraktiver zu machen. Denn die Krone soll nur in einer Bandbreite von 2,25 Prozent nach oben und unten zum Zentralkurs von 7,46 Kronen je Euro schwanken.

Die Zinssenkungen durch die Zentralbank haben die Nachfrage nach dänischen Anlagen offensichtlich noch nicht ausreichend geschwächt. Daher hat die Notenbank in einer ungewöhnlichen Maßnahme mit dem Ausgabestopp für Staatsanleihen zusätzlich das Angebot verknappt. Dadurch steigen die Anleihekurse und im Gegenzug sinken die Renditen. So sollen Anleger abgeschreckt werden.

Zuvor hatte bereits die Schweizerische Notenbank (SNB) angesichts der Geldschwemme der EZB das Handtuch geworfen und ihren Mindestkurs des Franken zum Euro aufgegeben. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, dass auch Dänemark die Anbindung an den Euro nicht aufrecht erhalten könne.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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