Dämpfer für Renzi bei Regionalwahlen in Italien

   ROM (AFP)-- Die linksbürgerliche Demokratische Partei (PD) von Regierungschef Matteo Renzi hat bei den Regionalwahlen in Italien in fünf von sieben Regionen gewonnen, der Verlust von Ligurien an einen rechten Kandidaten bescherte Renzi aber einen Dämpfer. "Das Regieren wird für Renzi ab heute schwerer" kommentierte die Zeitung La Stampa am Montag. "Renzi ausgebremst" schrieb La Repubblica. Die fremdenfeindliche Liga Nord stellte bei der Wahl die Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi in den Schatten.

   20 Millionen Italiener waren am Sonntag zu Kommunal- und Regionalwahlen aufgerufen, die Beteiligung sackte gegenüber der Europawahl vor einem Jahr um 10,2 Punkte auf 53,9 Prozent ab. Nur gut jeder Zweite ging also überhaupt wählen.

   Hochrechnungen des Senders RAI zufolge verteidigte Renzis PD ihre Mehrheit in der Toskana, in Umbrien, den Marken und in Apulien. Kampanien konnte sie neu erobern. Venetien bleibt demnach in der Hand der Lega Nord. Aber in der traditionellen Hochburg der Linken, Ligurien, gewann der Berlusconi-Vertraute Giovanni Toti, der auch vom eigentlichen Forza-Italia-Konkurrenten Lega Nord unterstützt wurde.

   Fünf von sieben Regionen und ein Gesamtstimmenanteil von gut 23 Prozent: Ein Jahr nach ihrem Triumph von 40,1 Prozent bei der Europawahl musste die PD damit klare Einbußen verkraften, blieb aber mit Abstand stärkste Kraft. Für seine ehrgeizige Reformagenda wurde Renzi damit zwar nicht böse abgestraft, doch auch in der gesunkenen Wahlbeteiligung zeigt sich der schwindende Rückhalt.

   Die euroskeptische Partei Fünf Sterne von Komiker Beppe Grillo kam der Hochrechnung zufolge auf beachtliche 18,4 Prozent. Sie landete vor der Liga Nord mit 12,5 und der Forza Italia mit 10,7 Prozent. Mehrere Zeitungskommentatoren sehen dadurch den politischen Einfluss des 78-jährigen Berlusconi endgültig beschnitten.

   DJG/apo

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   June 01, 2015 06:30 ET (10:30 GMT)- - 06 30 AM EDT 06-01-15