22.11.2016 14:10:41

DZ Bank rechnet mit weniger Wachstum im Euroraum

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz einer allmählich anziehenden Weltwirtschaft rechnet die DZ Bank mit einer Abkühlung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone und in Deutschland. "Die anstehenden Brexit-Verhandlungen, das Ergebnis der US-Wahl und der zunehmende Populismus in Europa lasten auf der Stimmung", sagte Chefvolkswirt Stefan Bielmeier am Dienstag bei der Vorstellung der Jahresprognose des Instituts für 2017. Die Weltwirtschaft insgesamt dürfte hingegen durch eine expansivere Fiskalpolitik Impulse bekommen. Einige Sorgen wegen der Folgen der anstehenden US-Präsidentschaft Donald Trumps hält Bielmeier für übertrieben.

Im Euroraum ist demnach kommendes Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent zu rechnen, nach 1,5 Prozent in diesem Jahr. Noch deutlicher dürfte die Abkühlung in Deutschland sein. 2017 sei nur noch mit einer Wachstumsrate von 1,2 Prozent zu rechnen, nach 1,8 Prozent im Jahr 2016. Dies sei zum Teil aber auch auf eine geringere Zahl von Arbeitstagen im kommenden Jahr zurückzuführen, heißt es in der Jahresprognose.

Seit dem Wahlsieg Donald Trumps verstärkte Sorgen um die Weltwirtschaft aufgrund einer rückläufigen Globalisierung hält Bielmeier für übertrieben. "Trump agiert rationaler als erwartet." An den Finanzmärkten sei vieles bereits eingepreist und und eventuell zu hoch gegriffen. Dies betreffe auch Sorgen um die Schwellenländer.

Die Weltwirtschaft wird nach Bielmeiers Ansicht nächstes Jahr allmählich in Fahrt kommen. Dazu dürfte auch eine expansivere Fiskalpolitik beitragen, so der Ökonom. Für 2017 rechnet er mit einem weltweiten Wachstum um 3,0 Prozent gegenüber 2,8 Prozent in diesem Jahr. Allerdings bleibe das Wachstum aufgrund zahlreicher geopolitischer Risiken fragil. "Politische Themen und das Agieren der Zentralbanken werden weiterhin die fundamentalen ökonomischen Faktoren überlagern."

Die derzeitigen Erwartungen an den Finanzmärkten hinsichtlich einer deutlich steigenden Inflation hält Bielmeier für übertrieben. Die Teuerungsraten werden sich nach seiner Einschätzung zwar erhöhen, bleiben aber zunächst insgesamt weiter niedrig. Für 2017 rechnet die DZ Bank in den USA mit einer Inflation von 2,3 Prozent. In Deutschland und dem Euroraum insgesamt sei mit einem Anstieg der Teuerungsrate auf über ein Prozent zu rechnen./tos/jsl/stw

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