21.04.2015 11:22:46

DSW sammelt genügend Stimmen für Sonderprüfung bei Deutscher Bank

   Von Isabel Gomez und Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Deutsche Bank muss die Tagesordnung ihrer Hauptversammlung am 21. Mai wahrscheinlich auf Druck von Anlegerschützern erweitern. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat ausreichend Stimmen von privaten und institutionellen Anlegern gesammelt, um einen Antrag auf eine unabhängige Sonderprüfung bei der Bank zu stellen, wie sie am Dienstag mitteilte. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte, die Bank prüfe den Antrag.

   Sollten keine inhaltlichen oder formellen Fehler vorliegen, ist die Bank verpflichtet, die Sonderprüfung auf die Tagesordnung zu setzen. Die externe Prüfung soll nach dem Willen der Anlegerschützer die Risikokontrollsysteme der Bank unter die Lupe nehmen, ebenso wie mögliche Vergleichszahlungen in Milliardenhöhe und kartellrechtliche Vorwürfe. Dabei geht es auch um die Frage, ob die gebildeten Rückstellungen mit Blick auf die laufenden Rechtsverfahren ausreichend sind.

   Die Deutsche Bank hat sich bereits mehreren Prüfungen unterzogen, neben internen auch solchen auf Druck der Finanzaufsicht. Den Aktionärsschützern geht es jetzt darum, Einblick in die Resultate zu bekommen. "Die Ergebnisse der Sonderprüfung sollte die Bank den Anteilseignern dann im Vorfeld der Hauptversammlung 2016 zur Verfügung stellen", sagte DSW-Vizepräsident Klaus Nieding.

   Um den Antrag auf Sonderprüfung auf die Tagesordnung einer Hauptversammlung zu setzen, sind Stimmrechte von Aktien im Nennbetrag von 500.000 Euro notwendig. Bei der Deutschen Bank entspricht das rund 200.000 Aktien. Voraussetzung ist zudem, dass die Aktien seit mindestens drei Monaten im Depot eines Investors liegen. "Bisher sind bei der DSW rund 978.000 stimmberechtigte Aktien registriert worden. Wir sind zuversichtlich, bis zur Hauptversammlung noch weitaus mehr Aktien zur Unterstützung unseres Antrages zu erhalten", sagte Nieding. Unter den gesammelten Stimmen seien nicht nur Privatanleger, die traditionell von der DSW vertreten werden, sondern auch einige institutionelle Investoren.

   Hinsichtlich ihrer Kapitalausstattung erhielt die Bank bereits Rückendeckung von der Ratingagentur Fitch. Das im vergangenen Jahr erhöhte Kapital bilde einen zusätzlichen Puffer für Strafen und andere Prozesskosten, die in diesem Jahr auf die Bank zukommen könnten. Auch die Erträge werden laut Fitch helfen, unerwartete Verluste zu absorbieren.

   In aller Munde ist derzeit eine mögliche Milliarden-Einigung im Skandal um manipulierte Zinssätze. Eingeweihte Personen hatten dem Wall Street Journal gesagt, dass die Deutsche Bank bei einem Vergleich mit britischen und amerikanischen Behörden mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar zahlen dürfte. Die Deutsche Bank geht demnach wohl von einem Vergleich in den nächsten Wochen aus. Neben den Untersuchungen wegen der Manipulation von Interbankenzinssätzen hat die Bank auch zahlreiche andere Klagen am Hals.

   Kontakt zu den Autoren: isabel.gomez@wsj.com, Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/igo/mln/smh

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   April 21, 2015 05:18 ET (09:18 GMT)

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