02.07.2014 11:38:30

DIW schlägt europäischen Investitionsfonds vor

   Von Andreas Plecko

   Zur Ankurbelung der Konjunktur im krisengeplagten Euroraum schlagen Wirtschaftsforscher einen milliardenschweren Investitionsfonds vor. Zeitlich begrenzt soll der Investitionsfonds die Kapitalausstattung kleiner und mittlerer Unternehmen verbessern. "Strukturreformen allein werden den Teufelskreis aus Banken-, Schulden-, Vertrauens- und Wachstumskrise nicht durchbrechen können", urteilte ein Team von Wissenschaftlern um DIW-Präsident Marcel Fratzscher. "Europa hat ein Wachstumsproblem, das nur mit Investitionen zu überwinden ist."

   Im Euroraum besteht nach Berechnungen der Forscher eine Investitionslücke von jährlich etwa 2 Prozent der Wirtschaftsleistung oder 180 Milliarden Euro. Viele Sektoren sowohl im Industrie- als auch im Dienstleistungsbereich zeigten eine deutliche Investitionsschwäche, vor allem auch der Energiesektor.

   "Die Investitionszurückhaltung ist kein Phänomen einzelner Länder. Sie hat sich mittlerweile in nahezu allen Staaten der EU festgesetzt und bedroht so das Wachstum kommender Jahre", lautete das Fazit der Studie. Um die Investitionsschwäche zu überwinden, werde es daher nicht ausreichen, in den südeuropäischen Ländern einzelne Investitionsprogramme anzustoßen, erklärten die DIW-Forscher.

   Anstatt den Stabilitätspakt aufzuweichen, sollte Europa versuchen, die privatwirtschaftlichen Investitionen mittels einer umfangreichen Agenda anzukurbeln. "Das Geld ist da. Der Euroraum als Ganzes hat mittlerweile eine jährliche Nettoersparnis von mehr als 250 Milliarden Euro, die Nettoersparnis von Unternehmen und Haushalten liegt sogar noch um einiges höher", erklärt das DIW. Es gehe darum, diese finanziellen Ressourcen zu mobilisieren und zu Unternehmen zu bringen, die sie produktiv nutzen könnten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   July 02, 2014 05:08 ET (09:08 GMT)

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