12.03.2014 11:05:31

DIW: Überschüsse in der deutschen Leistungsbilanz steigen kräftig

   Christian Grimm

   BERLIN--Deutschland droht wegen seiner Exportstärke weiter Ärger mit der Europäischen Union, den USA und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagt in seiner Konjunkturprognose für das laufende und das nächste Jahr einen Leistungsbilanzüberschuss von jeweils 7,8 Prozent voraus. Das ist eine deutlich höhere Prognose als jene der Bundesregierung, die um rund 1 Prozentpunkt unter der DIW-Schätzung rangiert. Im vergangenen Jahr schloss Deutschland in der Leistungsbilanz mit einem Plus von 7,3 Prozent.

   Der Überschuss ergibt sich vor allem daraus, dass die deutschen Firmen viel mehr Waren und Güter ins Ausland liefern als sie dort einkaufen. Andere Länder rutschen deshalb ins Minus, weil sie die Lieferungen "Made in Gemany" über Kredite finanzieren. Die Ungleichgewichte im Außenhandel waren eine der Ursachen für die schwere Krise in der Eurozone der vergangenen Jahre.

   Die EU-Kommission hat die Bundesregierung deshalb erst jüngst wieder gerügt, etwas gegen die Überschüsse zu unternehmen. Der Brüsseler Grenzwert liegt eigentlich bei einem Aktivsaldo von 6 Prozent und wird von Deutschland seit 2007 überschritten. "Deutschland täte gut daran, die Binneninvestitionen und die Binnennachfrage zu stärken", verlangte EU-Währungskommissar Olli Rehn deshalb vergangene Woche. Die Kommission kann Deutschland im schlimmsten Fall mit Geldstrafen belegen.

   DJG/chg/apo

   Dow Jones Newswires

 

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