03.02.2014 05:43:33

DIHK-Präsident warnt vor "Akademisierung"

    BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, hat vor einer "Akademisierung" des Ausbildungsmarktes gewarnt. Jahrelange und undifferenzierte Forderungen nach einer Erhöhung der Studierendenquote hätten dazu geführt, "dass Hörsäle aus allen Nähten platzen, während Unternehmen händeringend Azubis suchen", sagte er den "Ruhr Nachrichten" (Montag). In allen Regionen Deutschlands könnten Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. "Dem Wirtschaftsstandort Deutschland droht nachhaltiger Schaden, wenn der Trend zur Akademisierung um jeden Preis nicht gestoppt wird."

    Bei den in den Industrie- und Handelskammern vereinten Unternehmen wurden 2013 nach Schweitzers Angaben 4,5 Prozent weniger Ausbildungsverträge als im Vorjahr abgeschlossen. "Bei neuen Ausbildungsverträgen gab es einen Rückgang von rund 330 000 auf 315 000." Es sei absurd, dies den Unternehmen anzulasten.

    Eine weitere ungebremste Akademisierung könne sogar zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen, wenn bestimmte Qualifizierungsprofile am Arbeitmarkt nicht gebraucht würden, fügte Schweitzer hinzu. Rund 25 Prozent der Studienanfänger - in den Ingenieurwissenschaften sogar 50 Prozent - beendeten ihr Studium ohne Abschluss, weil sie offensichtlich falsche Vorstellungen hätten./kr/DP/stk

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