20.10.2016 09:43:45
|
DIHK: Dynamik in deutscher Wirtschaft lässt 2017 nach
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Die deutsche Wirtschaft verliert nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im kommenden Jahr deutlich an Schwung. "Die Dynamik lässt nach", konstatierte die Kammerorganisation. Sie erwartet deshalb 2017 nur noch einen Zuwachs von 1,2 Prozent beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Für dieses Jahr hoben die Konjunkturexperten ihre Wachstumsprognose allerdings von im Frühsommer prognostizierten, vorsichtigen 1,5 Prozent auf 1,9 Prozent an.
Mit seiner neuen Prognose für 2017 zeigt sich der DIHK skeptischer als die Bundesregierung, der Internationale Währungsfonds und die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, die allesamt ein Wachstum von 1,4 Prozent erwarten. Für dieses Jahr liegt der DIHK allerdings auf einer Linie mit den Instituten und leicht über der Anfang Oktober veröffentlichten neuen Regierungsprognose von 1,8 Prozent.
Nach der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage sind die Unternehmen im Herbst "mit ihrer aktuellen Geschäftslage noch zufriedener als im Frühsommer". Demnach bewerten 44 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut und nur 8 Prozent sind mit ihrer Geschäftslage unzufrieden. Insbesondere der Bau boome - die Betriebe sähen ihre Geschäftslage so positiv wie noch nie. Rekordbeschäftigung, steigende Löhne und Sozialausgaben kurbelten die Binnenkonjunktur weiter an.
Optimismus der Wirtschaft geht zurück Allerdings lässt laut der Erhebung "die Zuversicht in der deutschen Wirtschaft in allen Wirtschaftszweigen nach". Der Anteil der Optimisten in der deutschen Wirtschaft geht demzufolge spürbar zurück. Im Herbst 2016 erwarteten 22 Prozent eine bessere Geschäftslage. In der Vorumfrage waren es noch 25 Prozent. Der Anteil der Pessimisten blieb bei 13 Prozent.
"Während weniger Unternehmen Rückschläge bei der heimischen Nachfrage befürchten, sorgt sich die Exportindustrie wieder etwas stärker um das Auslandsgeschäft", erklärte der DIHK. Vor diesem Hintergrund erwartet er eine Zunahme der privaten Konsumausgaben um 1,6 Prozent in diesem und 1,2 Prozent im kommenden Jahr und der Konsumausgaben des Staates um 3,7 bzw 2,0 Prozent. Die Exporte werden nach der Prognose der Kammerorganisation in beiden Jahren lediglich um 2,0 Prozent zunehmen, während die Importe 2016 um 2,8 Prozent und 2017 um 3,0 Prozent steigen sollen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/smh
(END) Dow Jones Newswires
October 20, 2016 03:32 ET (07:32 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 32 AM EDT 10-20-16

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!