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Wegen Draghi-Aussagen 04.12.2014 17:40:00

DAX schließt nach Allzeithoch weit im Minus

Der deutsche Leitindex war am Donnerstag - zumindest kurzzeitig - in Rekordlaune und sorgte bei den Anlegern an der Frankfurter Börse bereits für den zweiten Jubeltag in dieser Woche. Das Börsenbarometer übersprang um 14:36 Uhr das bisherige DAX-Rekordhoch vom Juni des laufenden Jahres und markierte einen neuen historischen Höchststand bei 10.083,74 Punkten.

Damit hat der deutsche Leitindex den Anlegern an der Frankfurter Börse bereits den zweiten "Feiertag" in dieser Woche beschert. Am vergangenen Dienstag war der DAX über die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten geklettert und hatte die Hoffnung auf ein neues Allzeithoch weiter genährt. Grund für den Rekordstand waren Aussagen von Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Seine Aussagen schickten den Leitindex aber auch schnell wieder nach unten. Zur Schlussglocke zeigte sich der DAX mit einem tiefen Minus von 1,21 Prozent bei 9.851,35 Punkten und damit über 230 Punkte unter dem Tages- und Allzeithoch. Doch der Reihe nach!


DAX kletterte seit Jahrestief mehr als 20 Prozent

Seit seinem Jahrestief am 15. Oktober legte der deutsche Aktienindex um satte 20,3 Prozent zu. Enttäuschende US-Konjunkturdaten und Sorgen um die europäische Wirtschaft hatten den DAX damals innerhalb weniger Wochen auf 8.354,97 Punkte gedrückt. Die darauffolgende Trendwende mit der unvergleichlichen Aufwärtsrally hatte zu diesem Zeitpunkt kaum ein Anleger erwartet. Denn der rasanten Aufwärtsbewegung lagen und liegen kaum fundamentale Daten zugrunde - ganz im Gegenteil: Die konjunkturelle Entwicklung in Europa stockt, die Inflation in der Eurozone sinkt weiter auf ein ungesundes Maß und die Konflikte in der Ostukraine sowie im Nahen Osten bereiten weltweit Sorgen. Seit dem DAX-Jahrestief Mitte Oktober hat sich daran kaum etwas geändert.

Die Grundlage für die Trendwende des DAX und die Jagd nach dem Allzeithoch legte die Europäische Zentralbank mit ihrer Geldpolitik in den vergangenen Wochen: Die Notenbank begann mit dem Ankauf von Covered Bonds, dachte darüber nach, Unternehmensanleihen anzukaufen und startete den Kauf von Pfandbriefen, sogenannten Asset Backed Securities (ABS).

EZB-Chef Mario Draghi trieb dann schließlich mit seinen Aussagen die europäischen Leitindizes samt DAX weiter nach oben. Fast täglich erklärte er, dass die EZB jederzeit zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen bereit sei, die notfalls auch unkonventiell sein dürften.


Ist für den DAX nun der Weg zu 10.500 Punkten frei?

Auch am heutigen Rekordtag war es wiederum die EZB, die den entscheidenden Impuls zum Allzeithoch gab. Im Vorfeld der Sitzung der Europäischen Zentralbank hatten die meisten Anleger bereits auf weiter steigende Kurse spekuliert und sich "long" positioniert - der DAX kletterte über 10.000 Punkte und pendelte lange vor der EZB-Sitzung in der Zone zwischen dieser wichtigen Marke und dem Juni-Allzeithoch. Die Investoren hatten auf neue Hinweise zu den geplanten Anleihekäufen der EZB und auf eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik im Kampf gegen die Niedriginflation gehofft.

Die EZB enttäuschte die Hoffnungen zunächst nicht: Zwar beließen die Notenbanker um Präsident Mario Draghi den Leitzins auf seinem Rekordtief von 0,05 Prozent, gaben aber in der anschließenden Pressekonferenz weitere Hinweise auf die Ausweitung ihrer lockeren Geldpolitik. Der Chef höchstpersönlich war es, der durch seine Aussagen den DAX kurzzeitg auf das neue Allzeithoch trieb. Draghi versicherte, der Ankauf von ABS und covered Bonds werde mindestens zwei Jahre dauern. Der DAX sprang daraufhin kurzzeitig auf ein neues Allzeithoch bei 10.083,74 Punkten. Nur wenig später fiel der deutsche Leitindex aber wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Der Grund: Draghi hatte nur wenig später vor den geopolitischen Risiken gewarnt, die die wirtschaftliche Entwicklung in Europa nachhaltig negativ beeinflussen könnten - das gefiel den Anlegern nicht mehr, der DAX stürzte ab.

Ob dem DAX nun erneut ein nachhaltiger Anstieg über die erreichte Zone um das Allzeithoch gelingt, ist zumindest am heutigen Donnerstag sehr fraglich. Laut Charttechnik würde das ein mittelfristiges Kaufsignal generieren mit Zielen von mehr als 10.500 Punkten.


Von Markus Gentner

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