Nach miesem Quartal |
24.10.2013 12:29:34
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Credit Suisse gründet zwei Abwicklungseinheiten
Vor allem dem schwankungsanfälligen Investmentbanking geht es an den Kragen. Es soll künftig nur die Hälfte des gesamten Geschäfts ausmachen. Bislang steht der Bereich für 63 Prozent der Bilanzsumme. Dagegen will sich die Bank mehr auf auf das Privatkundengeschäft und die Vermögensverwaltung konzentrieren und vor allem in den Schwellenländern investieren.
Für das dritte Quartal lieferte Credit Suisse schwache Zahlen. Unter dem Strich stand zwar ein Gewinnzuwachs von 79 Prozent auf 454 Millionen Franken. Das lag aber nur daran, dass das Vorjahresergebnis von der oft stark schwankenden Bewertung der eigenen Schulden stark belastet war. Bereinigt um diesen Effekt sackte der Gewinn um ein Drittel auf 698 Millionen Franken ab. An der Börse ging es abwärts. Die Aktie verlor am Vormittag rund 2,5 Prozent.
Vor allem das Geschäft mit Anleihen enttäuschte. Angesichts der Unsicherheiten über die US-Geldpolitik hielten sich viele Investoren mit Anlagen bei festverzinslichen Wertpapieren zurück. Bei Credit Suisse brachen die Erträge in diesem Bereich um 42 Prozent ein. Das Geschäft mit Aktien konnte das trotz des Börsenbooms nicht ausgleichen. Diese Entwicklung setzte sich im Oktober fort, wie Vorstandschef Brady Dougan vor Analysten erklärte.
Nun plant Credit Suisse harte Einschnitte. Das Zinsgeschäft soll vereinfacht werden und weniger Kapital beanspruchen. Dabei will sich die Bank auf den elektronischen Handel von liquiden Produkten mit großen Volumen konzentrieren. Einen kompletten Rückzug aus dem Anleihegeschäft, wie es der Schweizer Erzrivale UBS vor einem Jahr angekündigt hatte, wagt Credit Suisse jedoch nicht.
Seit zwei Jahren läuft bei den Schweizern ein hartes Sparprogramm, ohne das das Quartalsergebnis noch viel schwächer ausgefallen wäre. Insgesamt hat das Institut seine Kostenbasis seit dem Start des Sparprogramms im Jahr 2011 bereits um 3 Milliarden Franken gesenkt. Bis Ende 2015 sollen die Einsparungen nun auf mehr als 4,5 Milliarden Franken wachsen, noch etwas mehr als zuletzt in Aussicht gestellt.
Stabiler als das Investmentbanking hielt sich die zweite Konzernsparte mit dem Privatkundengeschäft und der Vermögensverwaltung. Das Vorsteuerergebnis legte um elf Prozent auf gut eine Milliarden Franken zu. Dabei profitierte das Institut von einem Sondereffekt. Der Verkauf des Geschäfts mit Indexfonds (ETF) sowie einer Beteiligungsgesellschaft führte zu einem Buchgewinn von 237 Millionen Franken. Im operativen Geschäft litt Sparte unter dem niedrigen Zinsniveau und einer geringen Aktivität der Kunden.
Beim Einwerben neuer Kundengelder war Credit Suisse dagegen erfolgreich. Netto flossen der Bank 8,1 Milliarden Franken vor allem aus den Schwellenländern zu. Dagegen verlor sie Gelder von Kunden aus Westeuropa. Die Bank ist in mehrere Steuerfälle verwickelt. In den USA schwelt ein Steuerstreit. Wann es hier zu einem Abschluss kommt, bleibt weiter unklar.
/zb/fbr
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