Gewinnsprung |
23.10.2014 09:52:49
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Erholung im Investmentbanking belebt Geschäft bei Credit Suisse
Viele Anleger müssen wegen der neuen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten und der Aufwertung des US-Dollar wieder stärker umschichten, das belebt das Geschäft der Investmentbanken. Credit Suisse steigerte in dieser Sparte seinen Quartalsgewinn vor Steuern auf 516 Millionen Franken, vor einem Jahr waren es 229 Millionen. Zu dem Zeitpunkt war das für die Bank wichtige Geschäft mit Anleihen eingebrochen, nachdem die US-Notenbank Fed den allmählichen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik angekündigt hatte. Viele Anleger hatten sich daraufhin zurückgehalten. Im gerade abgelaufenen Quartal legte das Anleihengeschäft um 73 Prozent zu.
Sollten die Unsicherheiten an den Finanzmärkten aber länger anhalten, könnte das das Geschäft des Instituts belasten. So hätten die Turbulenzen im Oktober für einen uneinheitlichen Auftakt ins Schlussquartal gesorgt, sagte Vorstandschef Brady Dougan. Das Geschäft rund um die Beratung bei Firmenzusammenschlüssen oder Börsengängen leidet üblicherweise unter länger anhaltenden Unsicherheiten. Noch sei die Auftragslage in diesem Bereich aber gut, sagte Dougan. "Wie rasch die Transaktionen umgesetzt werden, hängt jedoch von den Marktbedingungen ab." Im dritten Quartal lief dieses Geschäft noch gut. Unter anderem war Credit Suisse eine der führenden Konsortialbanken beim Börsengang des chinesischen Internetriesen Alibaba.
Credit Suisse bekennt sich wie die Deutsche Bank trotz der Schwankungsanfälligkeit zu einem umfassenden Investmentbanking. Dagegen hat etwa die Schweizer UBS das Handelsgeschäft deutlich zurückgefahren und setzt nun verstärkt auf die Vermögensverwaltung. Auch Credit Suisse will diesen Bereich ausbauen, hinkt dem Erzrivalen aber noch weit hinterher. Im abgelaufenen Jahresviertel warb die Sparte mit netto 7,4 Milliarden Franken sogar rund neun Prozent weniger ein als vor einem Jahr. Der Vorsteuergewinn sank auch wegen der niedrigen Zinsen um 7 Prozent auf 943 Millionen Franken.
Geld-Abflüsse gab es vor allem in Westeuropa. Das liegt auch am Bemühen der Bank, nur noch steuerlich einwandfreie Kundengelder zu verwalten. Sie hatte wegen Hilfen zur Steuerhinterziehung zuletzt hohe Strafen zahlen müssen. So hatten die USA das Institut im Frühjahr zu einer Strafe von 2,6 Milliarden US-Dollar verdonnert. Deshalb war die Bank im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Auch in Deutschland gab es bereits einen teuren Vergleich.
Große Teile ihres Vermögensverwaltungsgeschäfts hat die Credit Suisse inzwischen an die ABN Amro-Tochter Bethmann Bank verkauft. Aus dem Geschäft buchten die Schweizer im Sommer einen Einmalgewinn von 109 Millionen Franken. Der Verkauf half auch, die nach der US-Strafe gesunkene Eigenkapitalquote wieder auf 9,8 Prozent zu steigern. Die Bank versicherte, zum Jahresende wieder über der Marke von zehn Prozent zu liegen.
Damit hat Credit Suisse seine Dividendenpolitik verknüpft. Liegt die Quote über der Marke von zehn Prozent, will die Bank die Hälfte des Überschusses an ihre Aktionäre zahlen. Für 2013 gab es pro Aktie 70 Rappen.
/enl/stb
ZÜRICH (dpa-AFX)
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