Credit Suisse erwartet anhaltende Erholung in der Eurozone

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Credit Suisse blickt zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone. "Das Wachstum in der Eurozone hat zuletzt zunehmend an Fahrt gewonnen", sagte Chefanlagestrategin Nannette Hechler-Fayd'herbe am Donnerstag in Frankfurt. Im Gegensatz zu den USA habe die Eurozone noch ein großes Aufholpotenzial.

"Die Unternehmensstimmung hat sich zuletzt deutlich verbessert", so Hechler-Fayd'herbe. Die Nachfrage nach Krediten und vor allem nach Firmenkrediten habe im Euroraum angezogen. Zudem werde die Wirtschaft zunehmend durch steigende Einzelhandelsumsätze und eine wachsende Konsumnachfrage gestützt. Der Eurokurs dürfte die nächsten vier Jahre schwach bleiben und so die Wirtschaft stützen, erwartet die Credit Suisse. Der erwartete Zinsanstieg in den USA dürfte eine nachhaltige Erholung des Euro verhindern. Gleichzeitig sollte die EZB die Wirtschaft weiter mit ihrer Niedrigzinspolitik stützen, so die Expertin.

Die immer noch hohe Arbeitslosigkeit in der Eurozone, die vorhandenen Überkapazitäten und die niedrige Inflation sprechen nach Einschätzung der Credit Suisse gegen ein baldiges Ende des expansiven Kurses. Dieses Umfeld mache die relativ günstig bewerteten europäischen Aktienmärkte für Anleger attraktiv.

Gerade beim deutschen Aktienindex (DAX) böten sich gute Möglichkeiten, vor allem bei Konsumwerten, so Hechler-Fayd'herbe. Die Kurse von US-Aktien dürften sich hingegen angesichts der erwarten Leitzinswende weniger günstig entwickeln. So hätten die Unternehmensgewinne in der Eurozone im Vergleich zu den USA ein großes Aufholpotenzial.

Dagegen dürfte die Schweiz, die sehr eng mit der Eurozone verflochten ist, nicht von der Erholung im Euroraum profitieren. "Der starke Franken macht hier einen Strich durch die Rechnung", sagte Hechler-Fayd'herbe. Dieser zwinge die Unternehmen in der Schweiz angesichts der gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit zu großen Preisnachlässen./jsl/jkr