Verkaufspreise belasten |
25.04.2016 12:35:50
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Covestro macht weniger Umsatz im ersten Quartal
Bei den Erlösen kam das Unternehmen dagegen nicht voran. Schuld daran waren die gesunkenen Verkaufspreise vor allem bei Polyurethanen. Der Umsatz fiel um knapp 6 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft kletterten die Absatzmengen aber um 8,5 Prozent, was vor allem dem starken Wachstum der Segmente Polyurethanes und Polycarbonates zu verdanken war.
Börse begrüßt Covestro-Quartalsbericht
Händler beurteilten die Zahlen in ersten Analysen positiv. Sie rechnen mit steigenden Kursen bei Covestro. "Die Gewinnkennziffern sind sehr gut und liegen deutlich über den Erwartungen", sagte ein Marktteilnehmer. Das gelte für EBITDA, bereinigtes EBIT und den Nettogewinn. Zwar sei der Umsatz geringfügig hinter den Erwartungen zurückgeblieben und zugleich habe Covestro den Ausblick lediglich bekräftigt, der Kurs dürfte aber vom Gewinnanstieg profitieren, meinte der Marktteilnehmer.
Im größten Segment Polyurethanes (Kunststoffschäume) ist der Umsatz im Quartal um fast zehn Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gefallen. Grund waren die niedrigen Verkaufspreise. Sie lagen um knapp 16 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Absatzmengen im Kerngeschäft erhöhten sich dagegen um gut zehn Prozent. Deutliche Absatzsteigerungen in allen Regionen erzielten im Vorjahresvergleich vor allem die Produktgruppen MDI und TDI. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich dank der höheren Absatzmengen um knapp 40 Prozent auf 214 Millionen Euro.
Nachfrage aus der Auto- und Baubranche
Eine Erlöszunahme trotz rückläufiger Verkaufspreise verzeichnete das Segment Polycarbonates (Hochleistungskunststoffe). Hier verbesserte sich der Umsatz, im Quartal, getragen von einer höheren Nachfrage aus der Automobil- und Bauindustrie sowie der Elektro- und Elektronikindustrie, um knapp 3 Prozent auf 786 Millionen Euro. Die Verkaufspreise gingen um 5,4 Prozent zurück. Das operative Ergebnis (EBITDA) machte einen Sprung um knapp 53 Prozent auf 177 Millionen Euro.
Im kleinsten Segment, dem Spezialitätengeschäft (Coatings, Adhesives, Specialties) fiel der Umsatz im Quartal gut 4 Prozent auf 512 Millionen Euro. Das EBITDA erhöhte sich dank geringerer Rohstoffpreise um 6 Prozent auf 139 Millionen Euro.
Ausblick bei Covestro bleibt vorsichtig
Für das Gesamtjahr bleibt der Kunststoffhersteller, der sich noch mehrheitlich im Besitz von Bayer befindet, bei seinen vorsichtigen Prognosen. Einen Ausblick für Umsatz und operatives Ergebnis gibt Covestro weiter nicht. Das Unternehmen erwartet unverändert ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im mittleren einstelligen Prozentbereich. Getragen werde das Wachstum im Wesentlichen von den Segmenten Polyurethanes und Polycarbonates, hieß es.
Für das Wachstum der Weltwirtschaft veranschlagt Covestro jetzt nur noch 2,6 Prozent. Bislang war der Werkstoffhersteller von 2,8 Prozent ausgegangen. Dabei rechnete Covestro bislang mit einer positiven Entwicklung in wichtigen Abnehmerbranchen, wie der Automobil- Bau-, Elektro- und Möbelindustrie. Den freien operativen Cashflow sieht Covestro für 2016 weiter auf hohem Niveau und über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Kapitalrendite soll oberhalb der Kapitalkosten liegen.
Eine konkretere Jahresprognose hat dagegen Bayer bereits Ende Februar für Covestro abgegeben. Der Mehrheitsaktionär, der noch rund 64 Prozent an Covestro hält, geht bislang für Covestro von einem Umsatz auf Vorjahreshöhe aus und von einem Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen. Bayer wird am Dienstag seine Quartalszahlen veröffentlichen.
DJG/hoa/jhe
Dow Jones Newswires
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)
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