HVB bekommt 354 Millionen |
01.08.2014 16:55:00
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BNP treibt mit DAB-Kauf Geschäft in Österreich voran
BNP zahlt für die 81,4 Prozent an der DAB 354 Mio. Euro. Das Angebot von 4,78 Euro je Aktie liegt 16 Prozent über dem Schlusskurs der DAB vom Donnerstag. Das Papier legte zum Handelsauftakt bis Freitagnachmittag mehr als 15 Prozent auf 4,75 Euro zu. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Ist das geschafft, will BNP Paribas entscheiden, ob sie den übrigen DAB-Anteilseignern ein öffentliches Kaufangebot macht. DAB ist an der Börse notiert. Das Papier legte zum Handelsauftakt am Freitag mehr als 15 Prozent auf 4,78 Euro zu.
Aus wettbewerblicher Sicht dürfte die Zustimmung der Behörden Formsache sein. Viele Beobachter bemängeln seit langem, dass es in Deutschland zu viele Banken gebe. So beobachtet etwa die Bundesbank mit Sorge die auch vom harten Wettbewerb ausgelösten geringen Gewinnmargen im Privatkundengeschäft. Sie sieht darin eine Gefahr für die Finanzstabilität.
Dennoch bleibt Deutschland mit seiner starken Wirtschaft für viele ausländische Institute ein attraktiver Standort. Zuletzt wurde etwa auch darüber spekuliert, dass der BNP-Rivale Société Générale ein Auge auf DAB geworfen habe. Dagegen steht die HVB vor massiven Einschnitten in Deutschland. Rund die Hälfte ihrer 600 Filialen will das zum italienischen UniCredi-Konzern gehörende Institut angesichts der niedrigen Gewinne schließen.
Bei der BNP Paribas steht Deutschland neben Asien im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie. Hierzulande ist die Bank bereits mit zwölf Bereichen vertreten, etwa als Dienstleister im Gewerbeimmobiliengeschäft. Vor einem Jahr hatten die Franzosen das Depotgeschäft der Commerzbank übernommen.
2002 hatte BNP die Direktbank Consors gekauft und dann mit ihrer Tochter Cortal zusammengelegt. Zu den genauen Plänen für DAB hielt sich BNP bedeckt. Es wird aber erwartet, dass der Konzern die beiden Banken zusammenschließen wird. In der Mitteilung hieß es lediglich, dass das Geschäft künftig von Nürnberg und München aus gesteuert werden soll.
Zugleich nehmen die Franzosen Österreich mit ins Visier, wo die DAB mit der Marke direktanlage.at Marktführer bei Online-Wertpapiergeschäften ist.
Vor zwei Jahren war geplant gewesen, die in Salzburg ansässige direktanlage.at mit der deutschen Mutter DAB zu fusionieren. Das Geschäftsmodell der beiden Gesellschaften ist ja ident. 2013 wurde das Vorhaben allerdings für beendet erklärt. Die Fusion hätte sich nicht gerechnet, hieß es. Im Jahr 2001 hatte die direktanlage.at die volksbankdirekt, Internetbrokertochter der Vorarlberger Volksbank, übernommen.
In Deutschland haben Cortal Consors und DAB zusammen 1,4 Millionen Kunden und verwalten ein Vermögen von 58 Milliarden Euro. Bei einer Fusion würden sie die Commerzbank-Tochter comdirect bank als Nummer eins bei Online-Wertpapiergeschäften ablösen. Marktführer unter den Direktbanken insgesamt in Deutschland ist ING Diba mit 8,1 Millionen Kunden. Die Comdirect hatte zuletzt knapp 1,9 Millionen Kunden, die BayernLB-Tochter DKB 2,8 Millionen.
Die österreichische direktanlage.at mit Sitz in Salzburg hat hierzulande rund 66.000 Kunden und erwirtschaftete 2013 ein Vorsteuerergebnis von 4,3 Mio. Euro. Marktführer ING Diba betreut laut Eigenangaben mehr als 520.000 Kunden./enl/zb/stb
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