Kooperation auf Prüfstand 04.11.2014 10:00:00

Abschreibungen belasten Continental im dritten Quartal

Fernab der Zahlen waren die Aussagen zum gemeinsamen Batterie-Joint Venture mit dem koreanischen Unternehmen SK Innovation besonders interessant: Die Hannoveraner setzen ein Fragezeichen hinter das Gemeinschaftsunternehmen mit den Südkoreanern, welches Continental seit 2013 betreibt, um Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis für die Autoindustrie zu entwickeln und zu produzieren.

"Aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbs bei der Entwicklung und Produktion von Batteriezellen für die Automobilindustrie sehen wir gemeinsam mit unserem koreanischen Partner SK Innovation mittelfristig keine wirtschaftliche Grundlage mehr für Geschäftsaktivitäten in unserem Joint Venture", erklärte Degenhart. Continental habe deshalb die "laufenden Aktivitäten und Investitionen bereits stark zurückgeführt".

Schon in Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, dass sich das Gemeinschaftsunternehmen nicht so positiv entwickle, wie ursprünglich angenommen. Auch Analysten hatten im Vorfeld der Quartalszahlen bereits negative Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe in ihre Schätzungen eingepreist.

Im dritten Quartal nahm Continental nun eine Reihe von Wertberichtigungen vor. Insgesamt summierten sich die einmaligen negativen Belastungen auf rund 334 Millionen Euro. Rund drei Viertel davon seien nicht liquiditätswirksam, hieß es weiter.

So wurde der Buchwert der 49-prozentigen Beteiligung am Batterie-Joint-Venture um 78 Millionen Euro nach unten korrigiert. Hinzu kamen weitere Buchwertanpassungen im Bereich der Elektro- und Hybridaktivitäten in Höhe von 58 Millionen Euro. Zudem kamen Belastungen im Zusammenhang mit einem Auftrag für Dieselinjektoren sowie Neubewertungen von Technologien aus der Zeit der Übernahme von Siemens VDO hinzu.

Konzernchef Degenhart begründete diese Wertberichtigungen damit, dass Conti die Verluste der laufenden Geschäftsaktivitäten berücksichtigen und künftige Risiken reduzieren möchte.

Operativ lief es dagegen im dritten Quartal weiterhin gut für den Reifen- und Elektronikhersteller. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern in den Monaten Juli bis September 8,67 Milliarden Euro, nach 8,35 Milliarden im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) fiel auch wegen der einmaligen Aufwendungen von 1,022 Milliarden auf 962 Millionen Euro. Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 495,1 Millionen.

Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. So sollen die Erlöse auf rund 34,5 Milliarden Euro steigen, die bereinigte Ebit-Marge soll weiter bei rund 11 Prozent liegen. Es sei sogar "realistisch, dass wir am Jahresende leicht darüber liegen", sagte Degenhart. Weil die Sondereffekte größtenteils nicht liquiditätswirksam sind und die Bemühungen zur Verringerung des Working Capital Früchte tragen, erwartet der Konzern einen Free Cashflow vor Akquisitionen von 1,8 Milliarden Euro.

   DJG/iko/sha

   Dow Jones Newswires

  

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