26.04.2016 09:56:46
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Constancio: EZB hat bisher keine makroprudenziellen Zuschläge verlangt
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach den Worte ihres Vizepräsidenten, Vitor Constancio, bisher nicht von ihrem Recht Gebrauch gemacht, den Banken einzelner Länder den Aufbau zusätzlicher Kapitalpuffer aus makroprudenziellen Gründen vorzuschreiben. Bei der ersten gemeinsamen makroprudenziellen Konferenz von EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Frankfurt sagte Constancio, das sei wegen des Dialogs zwischen nationalen Behörden und EZB bisher nicht nötig gewesen.
"Wir haben die Kompetenz, zu prüfen, ob die von den nationalen Behörden getroffenen Maßnahmen strikt genug sind. Und wir prüfen diese Maßnahmen außerdem im Hinblick auf mögliche Folgewirkungen", sagte Constancio. Nationale Aufsichtsbehörden hätten ihren Banken durchaus schon den Aufbau zusätzlicher antizyklischer Kapitalpuffer vorgeschrieben, "aber bisher haben wir nicht beschlossen, zusätzliche Forderungen zu erheben", fügte er hinzu. Das liege daran, dass sich die nationalen Behörden und die EZB immer Vorfeld solcher Maßnahmen abstimmten.
Als makroprudenzielle Überwachung dient dem Ziel, Risiken für das Finanzsystem zu mindern. Sie ergänzt damit die mikroprudenzielle Überwachung einzelner Banken und sonstiger Finanzinstitutionen. Im Rahmen der makroprudenziellen Aufsicht können die Aufsichtsbehörden Warnungen vor Risiken und Fehlentwicklungen kommunizieren und zugleich Handlungsoptionen zur Gefahrenabwehr aufzeigen. Dazu gehören auch Kapitalzuschläge.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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April 26, 2016 03:36 ET (07:36 GMT)
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