Schwarze Zahlen 08.08.2013 13:30:32

Commerzbank schneidet besser ab als erwartet

Das sind 13 Millionen Euro mehr als von Analysten erwartet. Dabei half ein Zinsüberschuss von 1,63 Milliarden Euro und die niedriger als erwartet ausgefallene Risikovorsorge. Gleichwohl belasteten die faulen Kredite und die hohen Kosten, so dass der Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 85 Prozent stark ausfiel.

Finanzvorstand Stephan Engels stimmte auf weiterhin schwierige Zeiten an. "Infolge des Portfolioabbaus und des weiterhin schwachen Zinsumfeldes dürften die Erträge vor Risikovorsorge im Konzern unter Druck bleiben", sagte er. Jedoch zeichneten sich erste Erfolge der Umbaumaßnahmen ab.

Dabei will die Bank weiter auf die Kostenbremse drücken. Im Gesamtjahr 2013 sollen die Kosten 7 Milliarden Euro nicht übersteigen. An ihren Erwartungen zur Risikovorsorge hält die Commerzbank weiterhin fest. Durch den beschleunigten Portfolioabbau im Abbausegment und die verbesserte Risikovorsorge in der Kernbank geht sie für 2013 nach wie vor von einem höheren Niveau aus als im Vorjahr.

Am Aktienmarkt war die Resonanz auf das gemischte Paket unter dem Strich leicht positiv. "Das Handelsergebnis ist desaströs, wird aber vom sehr starken Zinsüberschuss komplett ausgeglichen", sagte ein Händler. Die Risikovorsorge sei geringer ausgefallen, so dass der Gewinn etwas überraschen konnte. "Nun kommt es darauf an, ob der Markt die Risikovorsorge angesichts der Schiffsbeteiligungen als realistisch einschätzt", sagt der Händler. "Hiobsbotschaften sind jedenfalls ausgeblieben", resümiert er.

Im Vergleich zu den Wettbewerbern schneidet die Commerzbank insbesondere im Mittelstandsgeschäft gut ab. Mit Hilfe niedriger Preise will die Bank auch im Depot-Geschäft aufholen. Sie scheut dabei nicht davor zurück, ihrer Online-Tochter Comdirect Marktanteile abzunehmen.

Bei der Kapitalausstattung hinkt die Bank mit 8,4 Prozent etwas hinterher. Besser schneidet sie dagegen bei der auch als Schuldenbremse bezeichneten Leverage Ratio ab. Diese beträgt vier Prozent.

   DJG/mln/mgo

  Dow Jones Newswires

Von Madeleine Nissen

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