30.05.2016 12:51:55
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Commerzbank plant mittelfristig Breakeven in Brasilien
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank hat in Brasilien eine auf das Firmengeschäft spezialisierte Tochter gegründet, die in drei Jahren profitabel sein soll. Offizielle Bürosprache der 50 Mitarbeiter ist englisch, aber viele sprechen auch deutsch, wie Harald Lipkau, der das Brasiliengeschäft leitet, bei einer Pressekonferenz sagte. Investiert hat die Commerzbank einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.
In Brasilien sind derzeit mehr als 1.300 deutsche Unternehmen vertreten, von denen rund 900 im Großraum Sao Paulo angesiedelt sind. Neben den Stammmärkten in Deutschland und Polen ist die Commerzbank auch in der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Slowakei und Österreich vertreten. "Europa ist unser Kernmarkt", sagte der für das Firmenkundengeschäft zuständige Vorstand, Markus Beumer. Gerade auf anderen Kontinenten, insbesondere Asien, nehmen die Kunden die Commerzbank nicht als deutsche, sondern als europäische Bank wahr, wie er sagte. Dieser Erwartungshaltung versuche die Commerzbank gerecht zu werden.
In Brasilien herrscht aktuell die schwerste Rezession seit dreißig Jahren. "Wir setzen auf eine wirtschaftliche Erholung des Landes und haben einen langen Atem, wie mit allen unseren Töchtern", sagte Beumer. Zudem biete gerade die schwierige wirtschaftliche Lage eine Chance, schneller mit den Kunden in Kontakt zu kommen als in guten Zeiten. So sieht das auch Lipkau. "Die brasilianischen Banken geben wenig Kredit an deutsche Mittelständler, da sie nur wenige Informationen über diese Unternehmen haben", sagte der Deutsch-Brasilianer. "Sie konzentrieren sich daher auf multinationale Unternehmen."
Kunden haben kein Interesse an unzähligen Bankverbindungen Diesen Bedarf will die Commerzbank nun schließen, ohne sich jedoch ein konkretes Kreditvolumen zum Ziel gesetzt zu haben "Wo die Kredite gebucht werden, ist unerheblich", sagte Beumer. Vielmehr sei es entscheidend, Kunden zu gewinnen, die ein Brasiliengeschäft haben und von ihrer Bank erwarten, auch dorthin finanziell begleitet zu werden. Der Kunde habe kein Interesse an unzähligen Bankverbindungen, sagte Beumer. Daher hätten sich in der Vergangenheit einige Firmenkunden für Konkurrenten entschieden, die in Brasilien ebenfalls vertreten sind.
Mit dem neuen Standort Brasilien versucht die Commerzbank aber nicht nach und nach das Geschäft zu übernehmen, von dem sich die Deutsche Bank zurückgezogen hat. Die Deutsche Bank hat in den Ländern, aus denen sie sich zurückgezogen hat, ganz überwiegend Investmentbanking betrieben. Die Commerzbank konzentriere sich dagegen im Ausland weitgehend auf das Firmenkundengeschäft, wie Beumer erläuterte.
Die Dienstleistungspalette reicht von der Kontoführung bis hin zur Absicherung von Zinsrisiken. Eine Grenze setzt sich die Commerzbank beim Thema Immobilien. Nicht nur ließen hier die Margen zu wünschen übrig, auch die rechtlichen Risiken seien zu hoch, erklärte Beumer.
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/mgo
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May 30, 2016 09:39 ET (13:39 GMT)
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