In der abschließenden Phase 20.05.2014 12:09:31

Commerzbank kurz vor Verkauf von spanischen Krediten

Gespräche mit J.P. Morgan und Lone Star über den Verkauf des Pakets, das mit etwa 4,5 Milliarden Euro auf den Büchern der Bank lastet, sind nach Angaben mehrerer mit der Materie vertrauter Personen in der abschließenden Phase. Dabei soll das Paket mit einem deutlichen Abschlag bei etwa 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro bewertet werden.

   Der Deal könnte laut einer der Personen innerhalb eines Monats abgeschlossen werden - und wäre dann die größte Immobilientransaktion in Spanien, seitdem vor sechs Jahren die massive Immobilienblase geplatzt ist. Daran zeigt sich das wieder erwachte Interesse ausländischer Investoren an Vermögenswerten in den Ländern der Peripherie Europas. Die betroffenen Kredite sind mit Einkaufszentren, Hotels und Büros besichert. Sie waren ursprünglich von der Commerzbank-Tochter Eurohypo AG vergeben worden, die nach hohen Verlusten in den vergangenen Jahren inzwischen abgewickelt wird.

   Laut den Konditionen des geplanten Deals soll Lone Star die Mehrheit der Kredite in dem Portfolio übernehmen, während J.P. Morgan nur keinen kleinen Teil kauft und die Finanzierung für den Deal bereitstellt, wie eine Person sagte.

   Die Auktion, die von der Investmentbank Lazar geleitet wird, hatte zu Beginn mehr als ein Dutzend große internationale Investoren angezogen, darunter auch Blackstone und Cerberus Capital Management. Viele dieser Investoren hatten sich für ihre Gebote mit Finanzinstituten zusammengetan.

   Der Deal werde ähnlich strukturiert sein, wie der Verkauf eines 4 Milliarden Pfund schweren britischen Immobilienportfolios der Commerzbank im vergangenen Jahr, sagten die mit der Sache vertraute Personen. Auch damals ging der Zuschlag an Lone Star, der das britische Portfolio zusammen mit Wells Fargo kaufte.

   Wie alle europäischen Banken verschlankt die Commerzbank derzeit ihre Bilanz, um für die anstehende Bilanzprüfung und den anschließenden Stresstest durch die europäischen Aufsichtsbehörden gewappnet zu sein. Zudem sollen so die bald nach der Regulierungsmaßnahme Basel III geltenden Eigenkapitalanforderungen erreicht waren. Der Verkauf der Aktivitäten, die die Bank in eine interne Bad Bank ausgelagert hat, soll die Eigenkapitalquote verbessern, die darüber Auskunft gibt, wie gut die Bank Verluste auffangen kann.

   Anfang Februar hatte Deutschlands zweitgrößte Bank im Geschäftsbericht für das letzte Jahr bekannt gegeben, ihren Bestand an Problemkrediten im spanischen Immobilienmarkt binnen eines Jahres halbiert zu haben. Dennoch werden immer wieder kritische Fragen laut, ob die Commerzbank ausreichend kapitalisiert ist, um für die in diesem Jahr anstehende Bilanzprüfung durch die Europäische Zentralbank und den anschließenden Stresstest durch die europäischen Aufsichtsbehörden gewappnet zu sein.

   Am Sonntag hatte die Deutsche Bank eine weitere Kapitalerhöhung angekündigt, um ihre Eigenkapitalquote aufzubessern. Daraufhin war auch die Aktie der Commerzbank am Montag unter Druck geraten, weil Analysten und Investoren auch bei der zweitgrößten deutschen Bank noch Kapitalbedarf befürchten. Am Dienstag notiert die Commerzbank in einem knapp behaupteten Markt leicht im Plus.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/sha/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

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