Comdirect hebt nach starkem Quartal Prognose an

Der Vorstand hob nach dem starken Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr an. Nun will Comdirect vor Steuern 75 Millionen Euro verdienen, zehn Millionen mehr als bislang. Das kam an der Börse gut an. Die Comdirect-Aktie legte bis zum frühen Nachmittag um gut 5 Prozent zu. Nach neun Monaten liegt der Vorsteuergewinn mit 65,5 Millionen Euro noch 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. 2012 hatte das Institut 92,3 Millionen Euro verdient.

Grund für den Rückgang ist neben gestiegenen Kosten etwa für neue Marketingmaßnahmen und Produkte vor allem ein deutlich gesunkener Zinsüberschuss im ersten Halbjahr. Dabei litt Comdirect unter dem allgemein niedrigen Zinsniveau. Im dritten Quartal schwächte sich dieser Effekt ab. Eine grundlegende Trendwende sieht der seit Monatsbeginn amtierende Finanzvorstand Holger Hohrein noch nicht. "Wir rechnen in den kommenden Quartalen mit einem weiteren leichten Abschmelzen des Zinsergebnisses", sagte der Manager der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die von 3,5 Millionen auf 274.000 Euro gesunkene Risikovorsorge führte er vor allem auf Stichtagseffekte zurück.

Das Provisionsergebnis legte dank der hohen Handelsaktivität der Comdirect-Kunden kräftig um mehr als Viertel zu. Im Vorjahreszeitraum hatten sich viele Anleger angesichts der Sorgen über die Entwicklung der Euro-Schuldenkrise mit Geschäften zurückgehalten.

"Die Entwicklung hat uns auch ein Stück weit überrascht", sagte Hohrein. Er warnte zugleich davor, das dritte Quartal als Maßstab für den weiteren Jahresverlauf zu nehmen. So werde das Handelsvolumen wie üblich im Dezember deutlich schwächer ausfallen. Zudem will die Bank ihre Werbeanstrengungen nach dem Sommerloch wieder erhöhen

Die Online-Bank ist bislang erfolgreich auf Kundenfang. Seit Jahresbeginn wuchs die Zahl der Girokonten um gut 100.000 auf gut eine Million. Insgesamt hatte Comdirect ende September 2,8 Millionen Kunden, 73.000 mehr als Anfang Januar. Das betreute Kundenvermögen erreicht den Rekordwert von 52,8 Milliarden Euro. Neben Kurszuwächsen trugen dazu Nettozuflüsse von 1,7 Milliarden Euro bei.

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