23.08.2016 14:18:47
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Coeure: Ohne Strukturreformen und Finanzpolitik muss EZB mehr tun
Von Brian Blackstone
GENF (Dow Jones)--Zu wenig Strukturreformen und ein mangelnder Einsatz der Finanzpolitik könnten die Europäische Zentralbank (EZB) nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure dazu bringen, ihre Geldpolitik trotz zunehmender Nebenwirkungen weiter zu lockern. "Wenn von dieser Seite nichts kommt, dann ist die Zentralbank vielleicht gezwungen, mehr zu tun", sagte Coeure bei einer Konferenz in Genf. Er fügte hinzu: "Je mehr wir tun müssen, desto mehr Nebenwirkungen werden sich zeigen."
Coeure wies in seiner Rede darauf hin, dass Strukturreformen wichtig seien, um langfristig ein höheres Wirtschaftswachstum zu erreichen. "Strukturreformen sind sowohl für das Wachstumsniveau, als auch seine Verteilung wichtig", sagte der Franzose. Langfristiges Wachstum wiederum sei wichtig für den Erfolg des europäischen Projekts.
Die EZB versucht seit längerer Zeit, Inflation und Wirtschaftswachstum im Euroraum mit immer unkonventionelleren Maßnahmen anzutreiben. Derzeit kauft sie monatlich Anleihen für 80 Milliarden Euro, um die langfristigen Zinsen zu senken und die Refinanzierungsbedingungen zu verbessern.
Außerdem hat sie den Zinssatz für Bankeinlagen auf minus 0,40 Prozent gesenkt. Banken klagen zunehmend darüber, dass die niedrigen Zinsen ihre Margen reduzieren. Volkswirte befürchten, dass dies die Vergabe von Krediten an die Realwirtschaft erschweren oder verteuern könnte.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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August 23, 2016 08:01 ET (12:01 GMT)
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