Chinesischer Daimler-Partner BAIC auf Suche nach Zukäufen

   Von Lilian Lin und Rose Yu

   PEKING--Chinas fünftgrößter Autohersteller BAIC will im Ausland auf Einkaufstour gehen. Der Joint-Venture-Partner von Daimler und Hyundai ist auf der Suche nach ausländischen Premiumautomarken, wie die Beijing Automotive Industry Holdings mitteilte.

   "Wir haben bestimmte Kandidaten im Sinn", sagte Dong Haiyang, der bei BAIC für das internationale Geschäft zuständig ist. "Wir suchen Marken aus dem mittleren bis oberen Segment sowohl in Europa als auch in den USA." Der Autobauer hatte zuvor bereits mitgeteilt, in Europa zukaufen zu wollen.

   Das Unternehmen habe Gespräche mit einigen möglichen Übernahmezielen geführt, sagte Dong auf einer Veranstaltung in Peking. Er hoffe, ein Deal könne "so schnell wie möglich" zustande kommen.

   Um sich die Einkaufstour in Übersee auch leisten zu können, bereite sich BAIC derzeit auf einen Börsengang in Hongkong vor, so Dong. Er sagte aber nicht, wie viel sein Unternehmen dabei erlösen will. Im Januar hatten mit den Vorgängen vertraute Personen das IPO-Volumen auf rund 2 Milliarden Dollar beziffert.

   Seit 2009 ist China der weltgrößte Automarkt, allerdings kommen die lokalen Hersteller im Wettbewerb nicht gegen die ausländischen Marken an. Der Marktanteil chinesischer Marken betrug laut Herstellervereinigung bei Limousinen 2013 lediglich 27,5 Prozent.

   Die Exporte aus China - einst ein vielversprechendes Feld - gingen letztes Jahr um 10 Prozent auf rund 600.000 Fahrzeuge zurück. Die meisten chinesischen Hersteller erfüllen bislang noch nicht die strikten Sicherheits- und Emissionsvorgaben der großen Automärkte Europa und USA.

   "Niedrige Preise, niedrige Qualität und kein Service - das ist der Eindruck, den chinesische Marken auf der Welt vermitteln", sagte Dong. Die Übernahme einer ausländischen Marke könnte den Bemühungen von BAIC helfen, auf dem globalen Automarkt ein bekannter Name zu werden und könnte dem Unternehmen Zugang zu besserer Technologie verschaffen.

   Die Rivalen gehen bereits in diese Richtung. Letzte Woche unterzeichnete Dongfeng Motors eine Vereinbarung zur Überkreuzbeteiligung mit der französischen PSA Peugeot Citroen.

   Schon 2010 hatte die Zhejiang Geely Holding Group Ford die schwedische Marke Volvo abgekauft. BAIC selbst hat 2009 unter anderem die Rechte an zwei Limousinen der ebenfalls schwedischen Saab Automobile gekauft.

   2013 verkaufte BAIC 2,11 Millionen Fahrzeuge, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Gemeinschaftsunternehmen mit Daimler und Hyundai haben etwa 60 Prozent zum Verkaufsvolumen beigetragen, wie aus separaten Mitteilungen der drei Parteien hervorgeht.

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   April 03, 2014 07:01 ET (11:01 GMT)

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