Chinesische Notenbank greift ländlichen Banken unter die Arme

PEKING (dpa-AFX) - Die Notenbank Chinas erleichtert die Refinanzierungsbedingungen für ländliche Banken. Wie die People's Bank of China am Dienstag in Peking mitteilte, sinkt der entsprechende Mindestreservesatz um bis zu zwei Prozentpunkte. Der Zinssatz bestimmt, in welchem Umfang die Geldhäuser Liquidität bei der Notenbank vorhalten müssen. Ein geringerer Satz erhöht die verfügbaren Mittel der Banken und entspricht einer leichten Lockerung der Geldpolitik. Der Schritt gilt allerdings nicht für die großen Institute in den Metropolen des Landes.

Laut Notenbank sinkt die Mindestreserve für ländliche Geschäftsbanken um zwei Prozentpunkte, für Genossenschaftsbanken verringert sich der Satz um 0,5 Punkte. Die Änderungen treten am Freitag in Kraft. Ihnen gehen zahlreiche Warnsignale im Bankensystem Chinas voraus. Unter anderem war es Ende März zu einem Kundenansturm bei mehreren kleineren Banken im Osten Chinas gekommen, nachdem es Gerüchte über eine Zahlungsunfähigkeit gab.

Zugleich hat sich das Wirtschaftswachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft in den vergangenen Monaten spürbar verlangsamt. Der jetzige Schritt der Notenbank entspricht der Regierungsstrategie, anstatt großer Konjunkturhilfen kleinere und gezielte Maßnahmen zur konjunkturellen Belebung zu ergreifen. Chinas Wirtschaft befindet sich gegenwärtig im Umbau. Die vorangetriebene Öffnung hin zu mehr Marktwirtschaft belastet das Wachstum spürbar. Beobachter hoffen jedoch auf eine ausgewogenere und nachhaltigere Wachstumsstruktur./bgf/jsl