29.10.2013 11:16:34

Chinas Notenbank setzt erstmals seit zwei Wochen Geldspritze

    PEKING/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Notenbank Chinas hat die heimischen Geschäftsbanken erstmals seit zwei Wochen mit frischem Geld versorgt. Allerdings blieb das Volumen der Liquiditätsspritze hinter dem gewöhnlichen Niveau zurück. Darüber hinaus mussten die Geldhäuser einen höheren Zins bezahlen. Am Markt wurde vermutet, dass das Vorgehen eine straffere geldpolitische Haltung der Notenbank widerspiegeln könnte, etwa um Inflationsrisiken zu begegnen oder die ausufernde Kreditvergabe einzudämmen.

    Wie die People's Bank of China (PBoC) am Dienstagmorgen mitteilte, erhielten die Banken Liquidität für sieben Tage über insgesamt 13 Milliarden Yuan (etwa 1,5 Milliarden Euro). Verglichen mit vorhergehenden Offenmarktgeschäften ist das ein unterdurchschnittliches Volumen. Zudem war es das erste Refinanzierungsgeschäft seit dem 15. Oktober. Der Zins, den die Banken zahlen müssen, stieg von 3,9 auf 4,1 Prozent. Die PboC stellt den Banken Liquidität durch Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufvereinbarung (Reverse Repos) zur Verfügung.

    Am Interbankenmarkt, wo kurzfristige Liquidität gehandelt wird, hielten sich die Geldmarktsätze trotz der Liquiditätsspritze auf erhöhtem Niveau. Der siebentägige Reposatz lag bei knapp fünf Prozent, für Übernachtliquidität mussten etwa 4,5 Prozent gezahlt werden. Allerdings liegen die Zinssätze immer noch weit entfernt von Werten, die im Juni dieses Jahres erreicht worden waren.     Seinerzeit hatte die PBoC den Kredithäusern den Geldhahn zugedreht, um die stetig steigende Kreditvergabe unter Kontrolle zu halten. Beobachter warnen seit langem vor der Entstehung von Preisblasen an den Vermögensmärkten, auch aufgrund hoher Kapitalzuflüsse nach China. In der Folge steigen die Preise etwa am Häusermarkt massiv an, in einigen Metropolen verteuern sich Immobilien auf Jahressicht um bis zu zwanzig Prozent./bgf/jsl