24.10.2013 10:32:31
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China: Lage am Bankenmarkt verschärft sich wieder
Beobachter führten die Anspannung darauf zurück, dass sich die Notenbank Chinas mit Offenmarktgeschäften sichtlich zurückhalte. Die People's Bank of China (PBOC) hatte am Donnerstagmorgen angekündigt, den Geldhäusern in dieser Woche keine kurzfristigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Wegen zugleich auslaufender Refinanzierungsgeschäfte sinkt das Volumen am Geldmarkt in dieser Woche um etwa 58 Milliarden Yuan (etwa 7 Milliarden Euro). Bereits in der Vorwoche war die Liquidität rückläufig gewesen. Zusammengenommen ergibt sich ein Liquiditätsverlust von mehr als 100 Milliarden Yuan.
Die jüngste Episode am chinesischen Geldmarkt erinnert an die starken Verspannungen im Sommer dieses Jahres, die in Ängsten vor einer Bankenkrise gipfelten. Im Juni waren die kurzfristigen Zinssätze massiv angestiegen, weil die PBOC den Kredithäusern den Geldhahn zugedreht hatte. Die Notenbank wollte damit der ausufernden Kreditvergabe entgegenwirken, letztlich lenkte die Notenbank aber ein und setzte Geldspritzen.
Die gegenwärtige Weigerung der PBOC, die Banken mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen, könnte ähnliche Gründe haben: Die Kreditvergabe der Geschäftsbanken legt ungebremst zu, was sich nicht zuletzt am Immobilienmarkt bemerkbar macht. Regierungszahlen vom Dienstag hatten einen beschleunigten Anstieg der Häuserpreise gezeigt. In den Metropolen liegen die Immobilienpreise um bis zu zwanzig Prozent höher als vor Jahresfrist. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass chinesische Banken hohe Rückstellungen wegen drohender Kreditausfälle gebildet haben. Darüber hinaus zeigt der Wachstums- und Inflationstrend in der Tendenz nach oben. All dies spricht für eine straffere Geldpolitik./bgf/jsl
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