16.04.2015 18:46:46
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Chefökonom der Weltbank sieht Grexit als große Gefahr
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Chefökonom der Weltbank, Kaushik Basu, warnt vor den Folgen eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone. "Ein Grexit ist eine große Gefahr", sagte der 63-Jährige dem Handelsblatt. Zwar hätten die Europäer mit dem Rettungsfonds ESM einen "soliden Schutzwall" für die Finanzmärkte konstruiert. Sorge bereiteten ihm jedoch die politischen Folgen.
"Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Griechenland stürzt in eine tiefe Krise. Das wird Auswirkungen auf die Nachbarstaaten haben. Oder aber Griechenland ergeht es ohne Euro überraschend gut. In diesen Fall werden andere Schuldenländer die Angst vor dem Euro-Austritt verlieren und Konflikte mit den Gläubigerstaaten suchen." In diesem Fall geriete die Statik der gesamten Rettungspolitik ins Wanken.
Mit Sorge betrachtet die Weltbank die Normalisierung der Geldpolitik in den USA, die zu einer Kapitalflucht aus Entwicklungsländern geführt habe. Basu rät der US-Notenbank Federal Reserve, die geplante Zinsanhebung nicht zu überstürzen. "Dies könnte den Aufschwung ersticken." Die Weltbank hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 extreme Armut auf dem gesamten Globus zu überwinden. Die fallenden Rohstoffpreise erleichterten ihr die Arbeit, insbesondere in Südasien, so Basu. In Afrika hingegen könnte die Entwicklung die Armut vergrößern. "Viele Länder sind fast vollständig von Rohstoffen abhängig. Wir müssen den Länder helfen, mehr in Gesundheitsschutz und Bildung zu investieren."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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April 16, 2015 12:16 ET (16:16 GMT)
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