18.03.2015 09:40:30

Chef der deutschen Wirtschaftsweisen warnt bei Grexit vor politischen Folgen

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen in Deutschland hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone (Grexit) für ökonomisch verkraftbar. Gefährlicher seien politische Auswirkungen, sagte Christoph Schmidt der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wenn man Griechenland erlaube, vertragliche Vereinbarungen der Rettungspakete einseitig aufzukündigen, könnten politische Strömungen, die vermeintlich leichte Auswege aus der Krise versprechen, in Europa mehr Zulauf erhalten.

   "Nach all den Reformen der Architektur des Euro-Raums und angesichts des Engagements der EZB wäre für die übrigen Euro-Staaten ein Grexit wohl verkraftbar", sagte Schmidt. Im Vergleich zur Lage des Jahres 2010 dürften die wirtschaftlichen Ansteckungsgefahren begrenzt sein.

   Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde 1963 per Gesetz eingerichtet und berät die Bundesregierung. Schmidt, der auch Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen ist, leitet den Rat seit März 2013.

   Die Spannungen zwischen Griechenland und den Gläubigern der Eurozone haben sich zuletzt verschärft. Athen weigert sich, die im Gegenzug für die Hilfen geforderten harten ökonomischen Maßnahmen umzusetzen. Angesichts der zunehmend angespannten Lage will sich der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Ende der Woche am Rande des EU-Gipfels mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande treffen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla/bam

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   March 18, 2015 04:09 ET (08:09 GMT)

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