19.09.2014 14:50:30

Deutsche Regierung richtet Luftbrücke im Kampf gegen Ebola ein

   Von Stefan Lange

   BERLIN--Die deutsche Regierung will den Ebola-Opfern in Afrika mit einer Luftbrücke helfen. Ausgangspunkt ist Dakar, die Hauptstadt des Senegals, wie Kanzlerin Angela Merkel am Freitag in Berlin erklärte. Von dort aus sollen dann die am heftigsten von der Epidemie betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone angeflogen werden.

   "Es geht vor allem um Behandlungsstationen", sagte Merkel. Die Bundeswehr könne eine solche Behandlungsstation zur Verfügung stellen. "Aber wir versuchen jetzt, auch zivile Möglichkeiten auszuschöpfen", sagte die CDU-Chefin. "Es ist im Augenblick keine Frage des Geldes, das will ich ausdrücklich sagen, sondern eine Frage der Kapazitäten und auch der Logistik und des schnellen Unterstützens." Dabei gehe es auch um die Ausbildung von medizinischem Personal.

   Deutschland habe zunächst seinen Beitrag bei der Weltgesundheitsorganisation WHO geliefert, sagte Merkel. "Es erweist sich jetzt aber, dass die multilateralen Organisationen in ihrer Organisations- und Schlagkraft der rasanten Entwicklung der Krise nicht mehr Herr werden können." Das bedeute, dass jetzt bilaterale Hilfen gefragt seien.

   Die Bundesregierung sieht sich der Kritik ausgesetzt, zu spät und unzureichend auf die Ebola-Krise in Westafrika reagiert zu haben, bei der es sich nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes um die schlimmste Epidemie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976 handelt. Die Ressorts in Berlin allerdings weisen diese Kritik zurück. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte am Donnerstag die Bereitstellung von weiteren fünf Millionen Euro im Kampf gegen Ebola verkündet. Das Bundesentwicklungsministerium stellte zehn Millionen Euro zur Verfügung.

   Bislang summieren sich die Hilfen nach Angaben der Bundesregierung auf rund 17 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen vor allem Projekte der Weltgesundheitsorganisation in den betroffenen Regionen unterstützt werden. Zum Vergleich: Die geplanten Waffenlieferungen in den Nordirak haben ein Volumen von rund 70 Millionen Euro.

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

   DJG/stl/sha

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   September 19, 2014 08:25 ET (12:25 GMT)

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