Kompromiss gefunden 09.08.2013 12:41:30

Bundesliga-App-Duell zwischen Sky und Springer endet unentschieden

Das sagten verschiedene mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag dem Wall Street Journal Deutschland. Demnach wird Sky bereits 5 Minuten nach Abpfiff der Samstags-Partien eine Art Bundesliga-Sportschau auf Sky Sports News HD senden. Das Programm, das für 4,49 Euro monatlich auch auf dem iPhone oder iPad empfangen werden kann, beinhaltet mindestens vierminütige Zusammenfassungen aller Partien.

   Auf der Bundesliga-App von Bild können Ausschnitte zwar erst eine Stunde nach Abpfiff angeschaut werden. Dafür aber jederzeit, während Sky an feste Sendezeiten gebunden ist.

   Vorausgegangen war ein heftiger Streit zwischen Sky, dem Springer Verlag und der DFL. Sky, die mit ihrer Sky Sports News HD App für iPhone und iPad erstmals ein Produkt anbieten, das nicht an ein Abo des Bezahlfernsehsenders gekoppelt ist, plante ursprünglich, kurze Ausschnitte der Partien in ihrem Nachrichtensender zu zeigen. Jetzt sind Nutzer der App an feste Sendezeiten gebunden. Wohl beinhalten die Sky erworbenen Rechte auch die Wiederholung des Bundesliga-Programms zu späteren Zeitpunkten.

   Axel Springer gibt sich damit wohl zufrieden, weil Nutzer der Bild die Bundesliga App zu jeder Zeit nutzen können, und sich auch einzelne Partien gezielt herauspicken können. Ob sich beide Medienunternehmen an den gefundenen Kompromiss halten, gilt als wahrscheinlich, ist aber nicht ganz sicher. Sollte es so kommen, dürfte die ARD Sportschau der Verlierer der Lösung sein, die mit ihrer Höhepunkt-Berichterstattung erst nach halb sieben beginnen darf.

   Im Vorfeld der Einigung hatten sich alle Beteiligten öffentlich gestritten. "Wir sehen keinen Grund, mit Sky eine gütliche Einigung zu besprechen, sondern sehen die Notwendigkeit, dass die DFL die Verhältnisse klärt. Die DFL hat Exklusivrechte verkauft und muss diese Rechte auch liefern," sagte Springer-Boss Mathias Döpfner am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten und drohte: "Für den Fall, dass es hier andere Vereinbarungen gegeben hat und ein Recht sozusagen anderthalb mal verkauft worden ist, würde das bedeuten, dass wir nicht nur Schadensersatz fordern würden, sondern auch, denn in einem solchen Fall würde es sich ja um Betrug handeln, strafrechtliche Schritte einleiten müssen."

   Springer hat große Teile seiner Bild-Berichterstattung im Internet und auf Apps hinter die Bezahlschranke gelegt. Die Bild Bundesliga App, die entscheidend für den Erfolg von Springers Plan ist, im Internet eine Bezahlkultur einzuführen, ist denn auch nur in Kombination mit einem digitalen Bild-Abo möglich, das monatlich mindestens mit 7,98 Euro zu Buche schlägt.

   Für Sky ist die neue App indes allenfalls ein Werbemittel. Die Deutsche Fußball Liga ließ mehrfache Anfragen um Stellungnahmen unbeantwortet.

   DJG/APR/kla

  Dow Jones Newswires

Von Archibald Preuschat

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