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21.05.2014 19:49:34

Bundesbankpräsident Weidmann bremst Erwartungen an Zinssenkung

   Bundesbankpräsident Jens Weidmann bremst die weit verbreiteten Erwartungen an eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung betonte der Währungshüter, dass in der EZB noch keine Entscheidung gefallen sei: "Noch ist unklar, ob wir überhaupt handeln müssen."

   Zwar sei die Wirtschaft in der Eurozone nach wie vor vom schwersten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit geprägt, doch es müssten auch die Risiken und Nebenwirkungen im Blick bleiben, sagte Weidmann. Der EZB-Rat werde Anfang Juni die neuen Daten gründlich analysieren und dann entscheiden.

   Sollte eine geldpolitische Aktion nötig sein, kann sich Weidmann auch einen negativen Zins vorstellen. Ein solcher Strafzins könnte "unter anderem den Geldmarkt zwischen den Banken beleben und damit auch die Kreditvergabe an Unternehmen anregen", sagte Weidmann. Andere Maßnahmen wie etwa den Ankauf von Staatsanleihen lehnt Weidmann weiter ab.

   Unter Berufung auf EZB-Kreise meldete die Süddeutsche Zeitung, dass die Notenbank sich darauf vorbereitet, den Geldinstituten erstmals einen Strafzins in Höhe von 0,1 Prozent für Geld abzuverlangen, das bei der EZB geparkt ist. Derzeit haben die Bankhäuser mehr als 100 Milliarden Euro bei der EZB eingelagert.

   Andere EZB-Repräsentanten, darunter auch Präsident Mario Draghi, hatten in jüngster Zeit Signale für eine geldpolitische Lockerung im Juni gesendet. EZB-Direktor Yves Mersch sagte jüngst, die Wahrscheinlichkeit, dass der Gouverneursrat im Juni handelt, sei "erheblich gestiegen". Ähnlich hatte sich auch EZB-Chefvolkswirt Peter Praet geäußert.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   May 21, 2014 13:06 ET (17:06 GMT)

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