19.02.2014 10:25:32

Weidmann: Niedrigzinsen kein Dauerzustand

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Europa sollte sich nach Worten des Deutschen Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann nicht an billiges Zentralbankgeld gewöhnen. "Jeder muss sich bewusst sein, dass die Niedrigzinsen kein Dauerzustand sein werden", sagte Weidmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Die Bürger könnten sich darauf verlassen, dass die Euro-Notenbanken für eine stabile Währung einträten: "Dazu gehört auch, dass der EZB-Rat die Leitzinsen dann anheben wird, wenn sich Inflationsrisiken zeigen werden. Dann müssen wir rechtzeitig reagieren. Dafür werde ich mich einsetzen", sagte Deutschlands oberster Währungshüter.

    Aktuelle Sorgen vor einem anhaltenden Preisverfall auf breiter Front, der die Konjunktur abwürgen könnte, teilt Weidmann nicht: "Ich halte für die nächsten Jahre weder Deflations- noch Inflationsszenarien für wahrscheinlich." Der Leitzins im Euroraum liegt derzeit auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. Ökonomen halten einen weiteren Schritt nach unten in absehbarer Zeit für möglich, weil die Inflation im Euroraum zuletzt weit von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter 2,0 Prozent entfernt war. Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und Investitionen und kurbeln so die Wirtschaft an. Das verstärkt normalerweise den Preisauftrieb./ben/DP/jkr