18.08.2014 12:04:31

Bundesbank: Globale Krisen trüben Deutschlands Ausblick

   Von Andreas Plecko

   Die Bundesbank sieht den konjunkturellen Ausblick für Deutschland von den vielen geopolitischen Krisen und kriegerischen Konflikten eingetrübt. "Die den Frühjahrsprognosen zugrunde liegende Erwartung, die zyklische Grundtendenz werde sich im zweiten Halbjahr 2014 weiter festigen, wird durch die aktuelle Indikatorenlage infrage gestellt", warnte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für August.

   Die Stimmung der Unternehmen habe unter der Verschärfung der Lage in den internationalen Krisenregionen gelitten. Dies dürfte zu vorsichtigeren Planungen der Unternehmen geführt haben.

   Die verschärfte Sanktionspolitik gegenüber Russland und die Gegenmaßnahmen der Moskauer Regierung dürften sich im Außenhandel niederschlagen und werden nicht nur die Stimmung der Exporteure eintrüben, meinte die Bundesbank. Ebenfalls betroffen seien binnenwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsbereiche wie das Baugewerbe, der Handel und - im Juli erstmals wahrnehmbar - auch die Dienstleistungsbranche.

   Gleichwohl geht die Bundesbank nach wie vor von einer positiven Grundtendenz in der deutschen Wirtschaft aus. Die Abstriche erfolgten von einem hohen Niveau aus, "was im Verbund mit der nach wie vor grundsätzlich aufwärtsgerichteten Binnennachfrage gegen eine konjunkturelle Richtungsänderung spricht", hielten die Konjunkturexperten der Bundesbank fest.

   Im Juni hatte die Bundesbank für Deutschland ein Wachstum von 1,9 Prozent für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Ende Juli hatte Bundesbankpräsident Jens Weidmann allerdings schon eingeräumt, dass der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts etwas hinter dieser Prognose zurückbleiben könnte.

   Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr ins Stottern geraten. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt, die Summe aller in Deutschland produzierten Waren und Dienstleistungen, schrumpfte im zweiten Quartal dieses Jahres um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt vor wenigen Tagen mitteilte.

   Der Rückschlag schürte Befürchtungen, Deutschland könnte seine Funktion als europäische Wachstumslokomotive verlieren. Doch viele Ökonomen glauben nicht, dass die deutsche Wirtschaft dauerhaft den Wachstumskurs verlassen wird. Der Konsum in Deutschland sei immer noch erfreulich stark, und hinter der Delle stünden vor allem die weltweiten Krisen und die Schwäche großer Euro-Staaten, sagten diese Experten.

   (Mitarbeit: Todd Buell)

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   August 18, 2014 06:00 ET (10:00 GMT)

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