Deutsche Bundesbank: Deutsche Aktien überwiegend im Besitz ausländischer Anleger

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Aktien befinden sich einer Untersuchung der Deutschen Bundesbank zufolge mehrheitlich im Besitz von ausländischen Anlegern. Mit 57,1 Prozent ist der Anteil ausländischer Eigner an deutschen börsennotierten Aktiengesellschaften seit dem Jahr 2005 um 2,6 Prozentpunkte gestiegen. Entsprechend ist der Anteil deutscher Eigentümer von 45,5 auf 42,9 Prozent im Jahr 2014 gefallen, wie es im Monatsbericht der Bundesbank vom Montag heißt. Bei den 30 größten deutschen Unternehmen, die im Börsenindex Dax vereint sind, ist der Anteil ausländischer Anleger mit 63,7 Prozent noch höher.

Rückläufig ist vor allem das Interesse der privaten Haushalte an hiesigen Unternehmen. Seit 2005 ist ihr Anteil an deutschen Aktien um 1,5 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent gefallen. Die Eigentumsquote institutioneller Anleger ist dagegen mit knapp 30 Prozent fast unverändert geblieben. "Allerdings lässt sich innerhalb dieses Sektors eine Verschiebung beobachten", schreibt die Bundesbank. So haben Finanzinvestoren ihr Engagement in deutschen Aktien reduziert, wohingegen andere Investoren wie Beteiligungsgesellschaften ihre Anteile aufgestockt haben. Die Bundesbank nennt als einen Grund strengere regulatorische Vorschriften für Banken, Versicherungen und Investmentfonds.

Auffällig ist, dass sich deutsche Kleinanleger lieber an kleineren Unternehmen beteiligen. Ausländische Investoren sowie große institutionelle Anleger aus Deutschland bevorzugen dagegen größere Unternehmen. "Ein Grund für die starke Übergewichtung kleinerer Unternehmen könnte die Präferenz privater Haushalte für lokale Aktien sein", erklärt die Bundesbank. Offenbar gebe es eine Präferenz der Anleger, "in das Bekannte und Vertraute zu investieren". Ein messbarer Renditevorteil ergebe sich daraus aber nicht: Studien zeigten, dass Anleger durch die Übergewichtung lokaler Unternehmen keine Renditevorteile erzielten "oder sich sogar systematisch schlechter stellen"./bgf/jsl