Deutschland verschuldet sich für 31 Jahre: Zinsen auf Rekordtief - Nachfrage schwach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schuldzinsen für den deutschen Staat fallen selbst in extrem langen Laufzeiten immer weiter. Am Mittwoch stockte der Bund eine im Jahr 2046 fällige Anleihe auf. Wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte, musste eine durchschnittliche Rendite von gerade mal 1,07 Prozent geboten werden. Das ist ein Rekordtief. Bei der letzten vergleichbaren Auktion hatte die Rendite im vergangenen Oktober noch bei 1,77 Prozent gelegen.

Die Nachfrage nach den neuen Papieren blieb schwach: Mit 1,2 Milliarden Euro blieb sie deutlich hinter dem Angebot von zwei Milliarden Euro zurück. Anleger erhielten Papiere im Wert von 0,94 Milliarden Euro.

Gründe für das geringe Interesse gibt es einige: So dürfte ein jährliche Rendite von gut einem Prozent bei einer Laufzeit von mehr als dreißig Jahren nicht für jeden Anleger verlockend sein. Hinzu kommt, dass angesichts historisch sehr hoher Anleihekurse beim Verkauf des Papiers vor Fälligkeit Verluste drohen.

Darüber hinaus verweisen Fachleute darauf, dass Anleihen mit Laufzeiten von mehr als dreißig Jahren nicht auf dem Einkaufszettel der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen. Sie hatte vergangene Woche angekündigt, im Rahmen ihrer neuen Geldschwemme Staatsanleihen mit Laufzeiten von zwei bis dreißig Jahren erwerben zu wollen. Entsprechende Papiere haben seither stark an Wert gewonnen, länger laufende Anleihen dagegen weniger stark./bgf/jkr