30.04.2014 12:46:00
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Budget: Sanierung dank stark steigender Lohnsteuer
Im Vorjahr hat die Lohnsteuer 24,6 Mrd. Euro eingebracht - etwas weniger als die Umsatzsteuer (24,9 Mrd. Euro), der traditionell größte Einnahmenposten im Staatsbudget. Schon heuer wird die Lohnsteuer den Plänen der Regierung zufolge aber die Umsatzsteuer überflügeln, 2018 wird sie mit 31,9 Mrd. Euro bereits um über drei Mrd. Euro mehr einbringen als die Umsatzsteuer (28,6 Mrd. Euro).
Die Regierung geht nämlich davon aus, dass die Umsatzsteuer bis 2018 nur um 15 Prozent zulegt, die Lohnsteuer aber um 29,7 und die Einkommensteuer um 28,2 Prozent. Ein wesentlicher Grund für dieses starke Wachstum ist die "kalte Progression" - also die Tatsache, dass viele Lohnsteuerzahler durch die jährlichen Lohnrunden auch dann in höhere Steuerklassen vorrücken, wenn ihre Gehälter (wegen der Inflation) real nicht an Wert gewinnen.
Damit steigen die Lohnsteuereinnahmen in allen Jahren bis 2018 deutlich stärker als die Summe der Löhne und Gehälter: Während die Regierung davon ausgeht, dass die Lohnsummen (durch wachsende Beschäftigung und höhere Bruttolöhne) um jährlich 3,3 bis 3,6 Prozent steigen, soll die Lohnsteuer Jahr für Jahr um 5,0 bis 5,7 Prozent zulegen.
Ähnlich stark wie die Lohn- und die Einkommensteuer steigt kein anderer der großen Einnahmenposten des Staates. Nur die Einnahmen im Familien-Budget (im Wesentlichen die Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds) steigen mit 26 Prozent in einem ähnlichen Ausmaß.
Ein vergleichsweise verhaltenes Wachstum legt dagegen die (im Gegensatz zur Lohnsteuer nicht progressiv gestaffelte) Körperschaftsteuer auf Unternehmensgewinne hin: Sie legt von 6,0 auf 7,2 Mrd. Euro zu. Der Zuwachs von 19,6 Prozent liegt ebenso im Durchschnitt der gesamten Steuereinnahmen wie jener der Kapitalertragssteuern. Sie legen von 2,7 auf 3,2 Mrd. Euro zu, ein Plus von 18,8 Prozent.
Zu beachten ist allerdings, dass die Steuereinnahmen des Bundes auch Ländern und Gemeinden zugutekommen. Sie können 2018 mit "Ertragsanteilen" von 33 Mrd. Euro rechnen, ein Plus von 19,6 Prozent gegenüber 2013. Vergleichsweise bescheiden der Anstieg des EU-Beitrages: Er wächst bis 2018 auf 3,1 Mrd. Euro - ein Plus von nur 4,3 Prozent.
(GRAFIK 0537-14) (Schluss) has/jul
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